Deutschland

Schäuble: Hitler-Vergleich wurde von Medien aufgebauscht

Lesezeit: 1 min
04.04.2014 00:14
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble gibt den Medien die Schuld an den hohen Wellen, die sein Vergleich Russlands mit Hitlers Politik geschlagen hat. Wenn er etwas Falsches gesagt hätte, hätte er sich auch entschuldigt.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat sich gegen den Vorwurf verwahrt, er habe Russlands Präsident Wladimir Putin und sein Land mit Adolf Hitler und Nazi-Deutschland verglichen. Er habe schon bei seinen in die Kritik geratenen Äußerungen vor Schülern ausdrücklich erklärt: "Wir vergleichen das nicht", sagte Schäuble am Donnerstag bei der Aufzeichnung der ARD-Sendung "Beckmann", die am Abend ausgestrahlt wird. "Ich bin doch nicht blöd, dass ich Hitler mit irgendjemandem vergleiche", verteidigte er sich. Solche Vergleiche könnten gerade deutsche Politiker nicht ziehen, das sei völlig klar.

Bei einer Veranstaltung mit Schülern am Montag hatte Schäuble Parallelen zwischen der Politik Putins gegenüber der Ukraine und der Annexion des Sudetenlandes 1938 durch Nazi-Deutschland gezogen. "Das kennen wir alles aus der Geschichte. Solche Methoden hat schon der Hitler im Sudetenland übernommen - und vieles andere mehr", hatte er erklärt (mehr hier).

Schäuble beteuerte nun gleich mehrfach: "Ich habe ausdrücklich gesagt, ich vergleiche das nicht, man kann das nicht vergleichen." Er beklagte heftig, dass dies zunächst nicht auch berichtet worden sei. Hätte er hier wirklich einen Fehler gemacht, dann würde er auch sagen: "Tut mir leid, das kann man nicht machen".

Der CDU-Politiker wies zudem Berichte zurück, der deutsche Botschafter sei vom russischen Außenministerium wegen seiner -Schäubles - Äußerungen einbestellt worden. "Das stimmt ja nicht", sagte er. "Der Botschafter ist gar nicht einbestellt worden". Vielmehr habe der einen Antrittsbesuch im Außenministerium in Moskau gemacht.

"Wir wollen eigentlich mit Russland eng zusammenarbeiten", versicherte Schäuble. Man müsse eigentlich gemeinsam dafür arbeiten, die Ukraine zu stabilisieren. Deutschland habe kein Interesse an einer Eskalation, man könne aber nicht alles hinnehmen, was Russland tue.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...