Politik

Twitter knickt ein und schließt Konten von Erdogan-Gegnern

Lesezeit: 1 min
15.04.2014 15:53
Twitter beugt sich Erdogan und sperrt die Konten seiner Gegner, so ein Regierungsvertreter. Nutzer des Informationsdienstes hatten Informationen verbreitet, welche die Korruption im Umfeld des Premiers belegen. Erdogan hatte Twitter daraufhin in der Türkei gesperrt.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Twitter hat nach Angaben eines Vertreters der Regierung in Ankara zugestimmt, einige Nutzer-Konten in der Türkei zu schließen. Es handle sich um Konten, über die sich die Regierung beschwert habe, sagte der Mitarbeiter des Büros von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan in der Nacht zum Dienstag.

Der Regierungsvertreter äußerte sich nach den ersten direkten Gesprächen mit Twitter seit der Blockade der Online-Plattform in der Türkei. Die Telekommunikationsaufsicht sperrte den Zugang im März kurz vor der Kommunalwahl, nachdem Erdogan angekündigt hatte, gegen Twitter vorzugehen. Die Kommunal-Wahlen gewann Erdogans AKP (mehr hier).

Erdogan beklagte die Verbreitung von Tonmitschnitten, die angeblich Korruption in seinem Umfeld belegen. Das Verfassungsgericht wertete die Blockade jedoch als Verstoß gegen die Meinungsfreiheit, woraufhin sie nach elf Tagen aufgehoben wurde. Erdogan bezeichnete das Urteil als falsch und plädiert für eine Aufhebung. Auch Googles Videodienst YouTube wurde blockiert. Anders als Twitter ist er weiterhin offiziell nicht zugänglich (mehr hier).

Der Kurznachrichtendienst werde allerdings vorerst nicht wie von Erdogan gefordert ein Büro in der Türkei eröffnen und dort Steuern zahlen, so der Regierungsvertreter. Diese Punkte würden aber demnächst über Anwälte in Istanbul diskutiert. Twitter äußerte sich zunächst nicht.

Die türkische Regierung schätzt, dass Twitter mit Werbeanzeigen in dem Land jährlich einen Umsatz von 35 Milliarden Dollar erzielt, und beklagt, dass darauf keine Steuern gezahlt werden. Die internationale Tochter von Twitter hat ihren Sitz im irischen Dublin und schließt Verträge auch mit Geschäftskunden in Ländern wie der Türkei, Deutschland oder Großbritannien.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...