Finanzen

Flash Boys: EU-Finanzaufsicht ist überfordert

Lesezeit: 1 min
21.04.2014 00:07
Die Sicherheitswächter über die Systemstabilität der EU-Märkte haben nicht genug Personal. Deshalb können sie ihrer neuen Verantwortung für die Überwachung nicht gerecht werden. Dies betrifft auch den Hochfrequenzhandel, warnt der Chef der Behörde.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (Esma) ist unter anderem zuständig für die Regulierung des Hochfrequenzhandels. In dieser Rolle ist sie allerdings überfordert, wie Steven Maijoor, Chef der Behörde, in der FT eingesteht.

„Es ist nur fair zu sagen, dass das Bankaufsichtsbehörden eine viel längere Erfolgsbilanz bei der Datenerfassung von Banken haben“, so Maijoor. „Wir liegen immer noch hinter der Bankenaufsicht, obwohl wir vor drei Jahren gestartet sind.“

Esma hat seine Mitarbeiter von 35 auf mehr als 180 aufgestockt. Zudem widmen sich mehr Mitarbeiter der wirtschaftlichen Analyse. Dennoch brauche die Behörde mehr Ressourcen, um die „Stabilitätsrisiken der Finanzmärkte vollständig zu analysieren“, so Maijoor.

Die europäischen Börsen seien weit weniger anfällig für „Handels-Pannen“ als in den USA, so Maijoor. Doch die bestehenden Richtlinien müssen umgesetzt werden. Dazu gehört die „Tick-Größe“. Je höher dieser Wert liegt, desto schwerer können Hochfrequenzhändler einen Vorteil aus dieser Technik ziehen.

Kurz vor der Finanzkrise Mitte der 2000-Jahre wurden die Computersysteme der Banken umgestellt. Ein junger Banker deckte den Hochfrequenz-Bluff auf: Das ganze System dient nur der Manipulation der Kurse, indem Mitbewerber in Millisekunden ausgetrickst wurden (mehr hier).

Einem US-Gericht liegt nun eine Klage gegen Börsen und Händler vor, die am Hochfrequenz-Handel beteiligt sind. In der Klage werden die Bank of America, JPMorgan, Citigroup und Morgan Stanley genannt (hier).

Die neue EU-Gesetzgebung erteilt Esma eine größere Rolle bei der Festlegung von Regeln. So sollen diese nicht nur überwacht, sondern auch aktiv gestaltet werden (hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsch-chinesische Beziehung: So reagiert China auf Scholz’ Besuch
16.04.2024

Die Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz nach China hat in den vergangenen Tagen die chinesischen Medien beschäftigt. Zum Abschluss seiner...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft IWF-Wachstumsprognose 2024: Deutschland bleibt weltweites Schlusslicht
16.04.2024

Für Deutschland hat der IWF in seiner neuen Prognose keine guten Nachrichten: Sie dürfte auch 2024 unter allen Industriestaaten am...

DWN
Politik
Politik Modernste Raketenabwehrsysteme: So schützt sich Israel gegen Luftangriffe
16.04.2024

Hunderte Raketen und Kampfdrohnen hatte der Iran am Wochenende nach Israel gefeuert. Dass dieser Angriff vergleichsweise glimpflich...

DWN
Politik
Politik 365 Tage Schwarz-Rot in Berlin - weder arm noch sexy!
16.04.2024

Niemand war wohl mehr überrascht als Kai Wegner (CDU), dass er vor genau einem Jahr wie „Kai aus der Kiste" Regierender Bürgermeister...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau wegen KI: Jetzt trifft es auch die Hochqualifizierten
16.04.2024

Der zunehmende Einsatz von KI verändert viele Branchen grundlegend und wird in Zukunft eine Reihe von Berufen überflüssig machen. Davon...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...