Unternehmen

Zyperns Bankkunden klagen gegen Troika und fordern Geld zurück

Lesezeit: 1 min
30.05.2014 01:49
Sparer aus Zypern verklagen die EZB und die EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof auf Schadenersatz. Als Kunden der verstaatlichten Laiki-Bank und der Bank of Cyprus verloren sie durch die Zwangsabgabe einen Großteil ihrer Sparguthaben. Der finanzielle Schaden der Gläubiger beläuft sich auf rund 4,2 Milliarden Euro.
Zyperns Bankkunden klagen gegen Troika und fordern Geld zurück

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Sparer aus Zypern haben die EZB und die EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg verklagt. Die Kläger fordern von den beiden EU-Institutionen Schadenersatz für die Verluste, die sie als Kunden der Bank of Cyprus und der Laiki Bank erlitten haben.

Insgesamt stieg die Anzahl an Klagen von zypriotischen Bürgern beim EuGH nun auf 16. Aus dem Jahr 2013 sind noch zwölf Klagen anhängig, wie Euronews berichtet.

Die Bank of Cyprus hat trotz der Rettung im Jahr 2013 erneut 2 Milliarden Euro Verlust gemacht und konnte sich nur mit Hilfe der EZB über Wasser halten (mehr dazu hier).

Im letzten Jahr gerieten die Finanzinstitute Bank of Cyprus und Laiki Bank in finanzielle Notlage. Die Laiki Bank (Cyprus Popular Bank) wurde zerschlagen, während die Bank of Cyprus durch eine Zwangsabgabe der Sparer vor der Insolvenz bewahrt wurde. Sowohl die Zwangsabgabe als auch die folgenden Sparmaßnahmen und Privatisierungen waren Bedingung der Troika (EZB, EU-Kommission und IWF) für die Auszahlung von Hilfskrediten.

Kunden mit Einlagen von über 100.000 Euro verloren bis zu 50 Prozent ihrer Spareinlagen. Ihnen wurden zwar im Gegenzug Aktien der Bank of Cyprus als Entschädigung gegeben. Doch diese Aktien fielen durch die Finanzkrise in Zypern massiv im Wert, was einer Enteignung der Sparguthaben gleichkam, wie einige Kläger argumentieren. Der Schaden für Gläubiger, Großkunden und Aktienbesitzer belief sich so auf rund 4,2 Milliarden Euro, wie Euronews weiter berichtet. Nach Angaben der zypriotischen Botschaft in Berlin waren 4 Prozent der Bankkunden betroffen (Details hier im Interview).

Seit dem Bail-In der Sparer Zyperns gelten dort Kapitalverkehrskontrollen, die auch noch mindestens bis zum Ende des Jahres bestehen bleiben (mehr hier). Der Botschafter Zypern warnte kürzlich die europäischen Sparer, dass Zypern nur ein Testlauf war und die Zwangsabgabe zur Bankenrettung Schule machen könnte (hier).

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...