Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien sind erneut Proteste aufgeflackert. Vor dem ersten Turnierspiel in Rio de Janeiro stoppte berittene Polizei am Sonntag einen Aufmarsch von etwa 150 vermummten WM-Gegner, die zum traditionsreichen Maracana-Stadion drängten. Dabei wurde Tränengas und Pfefferspray eingesetzt. Einige Geschäfte und eine U-Bahn-Station wurden vorübergehend geschlossen. Die Demonstranten trugen Transparente mit der Aufschrift "Weg mit der Fifa!". Im anschließenden Spiel schlug Argentinien Bosnien-Herzegowina mit 2:1.
Zu einem ähnlich großen Protestmarsch kam es vor der Vorrundenbegegnung zwischen Schweiz und Ecuador, die ebenfalls 2:1 endete. Die friedlichen Demonstranten legten ihre Transparente vor einer Polizeiabsperrung nieder und gingen nach Spielbeginn auseinander. Seit Beginn der WM am Donnerstag haben die Proteste nachgelassen.
Das Turnier in Brasilien ist das teuerste in der Geschichte des Weltfußballverbands Fifa. Das Schwellenland lässt sich das Ereignis umgerechnet mehr als acht Milliarden Euro kosten. Viele Brasilianer sind der Ansicht, dass die Regierung das Geld lieber für Gesundheit und Bildung hätte ausgeben sollen.