Unternehmen

Russen müssen Krim-Eroberung mit saftiger Steuererhöhung bezahlen

Lesezeit: 1 min
25.07.2014 00:58
Die Russen müssen die Expansions-Gelüste von Präsident Putin teuer bezahlen. Nach der triumphalen Übernahme der Krim kommt nun heraus: Die neuen Provinzen können nur überleben, wenn die Steuern saftig erhöht werden. Die neue „Solidaritätsabgabe“ wird vor allem den Mittelstand in Russland hart treffen.
Russen müssen Krim-Eroberung mit saftiger Steuererhöhung bezahlen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Russland will eine Solidaritätssteuer für Superreiche einführen. Die Abgeordneten der Duma haben bereits ein entsprechendes Gesetz formuliert. Abgestimmt wird darüber im Herbst.

Die Einkommenssteuer soll für jene Bürger erhöht werden, die monatlich mehr als eine Million Rubel verdienen (rund 21.000 Euro). Das betrifft zunächst etwas weniger als zwei Prozent der arbeitenden Bevölkerung. Für einige Superreiche kommt die Steuer teuer: Statt der bisherigen Flat-Rate-Einkommenssteuer von 13 Prozent – einer der niedrigsten der Welt – steigt der Satz für sie auf 30 Prozent. Doch es wird erwartet, dass die Flat-Rate bald auch für niedrigere Einkommen erhöht werden dürfte. Spätestens wenn die EU weitere Sanktionen verhängt, wird Putin die Steuern für alle Russen saftig erhöhen müssen.

Das Geld soll der neuen russischen Föderation der Krim zugutekommen: „Das Hauptziel ist, die regionalen Budgets auszubauen, dazu gehören auch die ,neuen Territorien‘ Russlands“, zitiert Reuters Andrej Krutow, der das Gesetz vorantrieb. Auf der Halbinsel im Schwarzen Meer leben 2,3 Millionen Menschen, die sich durch die Angliederung an Russland einen wirtschaftlichen Aufschwung erhoffen.

Sollte das Gesetz im Herbst beschlossen werden, rechnen die Verantwortlichen mit Einnahmen in Höhe von 300 bis 500 Milliarden Rubel (6 bis 10 Milliarden Euro). Russlands „Föderales Zielprogramm“ für die Entwicklung der Krim und Sewastopol benötigt etwa 790 Milliarden Rubel für die Finanzierung in den nächsten fünf Jahren.

Die neuen Föderationssubjekte - Krim und Sewastopol - sind seit Jahrzehnten unterfinanziert worden. Für das jetzige Budget fehlen die notwendigen Mittel. Was wir brauchen, ist eine komplexe Lösung für dieses Problem - nicht eine einmalige Auszahlung von Geld“, so Krutow weiter.

Die nun vorgeschlagenen „Solidaritätssteuer“ hat Deutschland als Vorbild: Die 5,5 Prozent „Solidaritätszuschlag“ wurden im Jahr 1991 wegen der Kosten der Deutschen Einheit eingeführt. So sollten Infrastrukturprojekte in Ostdeutschland finanziert werden. In Italien, Frankreich und der Tschechischen Republik gibt es ähnliche Steuern.

Auch deswegen wird es bald alle Treffen: In Deutschland zahlt jeder Steuerbürger den Soli - und das, obwohl die Finanzierung der blühenden Landschaften längst durchfinanziert hätte sein sollen.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...