Mehdi Nemmouche , jener Franzose, der im Jüdischen Museum in Brüssel vier Menschen getötet hatte, plante einen noch größeren Anschlag. Stattfinden sollte dieser am Nationalfeiertag auf der Champs Elysées.
Einen „Großangriff in Frankreich, im Herzen von Paris,“ soll Nemmouche geplant haben, pünktlich zu den Feierlichkeiten zum Gedenken des Sturms auf die Bastille am 14. Juli. Dies berichten vier Journalisten, die von der IS gekidnappt wurden, nach ihrer Befreiung. Nemmouche soll unter den Entführern gewesen sein, berichtet die Times of Israel.
Nemmouche wurde am 24. Mai nach Belgien ausgeliefert. Jetzt identifizierte einer der Journalisten den mutmaßlichen Täter als einen seiner Entführer in Syrien.
Dies zeige, wie anfällig Europa für Terroranschläge sei: „Dies ist die erste erfolgreiche Terroranschlag auf europäischem Boden, der mit dem syrischen Netzwerke verbunden ist“, so Terrorismus-Experte Jean-Charles Brisard.
Hunderte „Nemmouches“, ein Franzose mit algerischer Herkunft, sind als „kampferprobte Veteranen“ nach Europa zurückgekehrt. Sie haben die Fähigkeiten erworben, Terror zu säen und Chaos zu verbreiten.
„Es ist ein Massenphänomen, das immer mehr wächst“, sagt Louis Caprioli, der den Anti-Terror-Flügel des Inlandgeheimdienstes in Frankreich zwischen 1998 und 2004 geleitet hat.
In Großbritannien ist das Problem ebenfalls bekannt. Premier David Cameron schätzt, dass mindestens 500 Menschen aus Großbritannien nach Syrien und in den Irak gegangen sind, um für den Jihad zu kämpfen. Von ihnen sind allerdings bereits 250 wieder zurückgekehrt.
Brisard schätzt die Zahl der Europäer, die im Irak und in Syrien gekämpft haben oder noch kämpfen, auf 3.200 Personen. Europa stehe kurz vor einem neuen Terror-Anschlag.
„Die Geheimdienste wissen, es ist nur eine Frage der Zeit“, so Brisard. Diese Ansicht teilt auch US-Terrorismus-Experte Matthew Olsen. Er sagt, die Bedrohung für Europa ist „relativ unmittelbar.“
Nemmouche wurde vor dem Anschlag bereits sieben Mal in Frankreich verurteilt, auch für bewaffnete Raubüberfälle, und saß sieben Jahre im Gefängnis. Dort kam er in Kontakt mit radikalen Islamisten.