Finanzen

Verfehlte Politik der Fed: Zins-Wende wird Pleite-Welle auslösen

Lesezeit: 1 min
23.09.2014 01:22
Die Zinserhöhung in den USA wird umso drastischer ausfallen, je länger sie aufgeschoben wird. Dies zeigen die Prognosen der Mitglieder des höchsten Fed-Gremiums. Demnach wird nach der Wende ein neuer Zinszyklus beginnen, an dessen Ende zwangsläufig zahlreiche Unternehmenspleiten stehen werden.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach der Sitzung des entscheidenden Offenmarktausschusses der FED diese Woche scheint eine Zinserhöhung erst einmal auf die lange Bank geschoben. Die historisch einmalige Nullzinsphase seit Dezember 2008 soll noch eine „beträchtliche Zeit“ fortdauern. Angesichts dieser Aussage wird allerdings zu wenig beachtet, dass die Mitglieder des Offenmarktausschusses ihre Zinsprognosen für Ende 2015 und Ende 2016 erhöht haben. Das lässt also erwarten, dass die aufgeschobenen Zinserhöhungen später umso stärker und in einem umso schnelleren Takt erfolgen werden.

Entwarnung für die amerikanischen Unternehmen kann also keinesfalls gegeben werden. Die Zinsen für Unternehmensanleihen werden schnell folgen, wenn der Leitzins steigt. Und mit einer leichten Verzögerung gehen dann auch die Zinsausgaben der Unternehmen in die Höhe. Einer aktuellen Analyse der Ratingagentur Moody's zufolge, belaufen sich zur Zeit die ausstehenden kurzfristigen Verbindlichkeiten der amerikanischen Unternehmen auf 1.973 Milliarden Dollar. Steigt der Leitzins um ein Prozentpunkt, bedeutet das für die Unternehmen 15 bis 20 Milliarden Dollar Mehrausgaben für Zinsen netto.

Das Ende scheint dann den Daten von Moody's zufolge fast zwangsläufig. Nach jeder längeren Phase von Leitzinserhöhungen schnellten die Ausfallraten bei Unternehmensanleihen in die Höhe. Unternehmen konnten nicht mehr zahlen. So stieg nach der Zinserhöhungsphase 2004-2007 die Ausfallrate für Unternehmensanleihen von 1,1% auf bis zu 14,8% im Oktober/November 2009. Ähnliches lässt sich auch nach vorhergehenden Zinserhöhungsphasen beobachten. Dabei wird die Spitze regelmäßig in einer Zeit schon wieder fallender Zinsen erreicht, kann aber offensichtlich durch sie nicht verhindert werden.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...