Wenige Tage nach dem Rekord-Börsengang des chinesischen Online-Händlers Alibaba schließen Anleger Wetten auf sinkende Preise ab. 8,9 Millionen Aktien des Unternehmens wurden leerverkauft, berichtet Bloomberg. Das macht etwa 2,4 Prozent der börsennotierten Papiere aus. Insgesamt hatte Alibaba bei seinem New Yorker Börsendebut 368 Millionen Aktien verkauft. Der Aktien-Kurs gab am Donnerstag bereits um 1,8 Prozent nach.
Die hohe Nachfrage nach geliehenen Alibaba-Aktien ist Experten zufolg erheblich im Vergleich zum begrenzten Angebot für Ausleihungen bei einem Debüt. Alibaba konnte insgesamt 19,6 Milliarden Euro am Kapitalmarkt einsammeln.
Der Aktienkurs stieg nur am ersten Tag nach Ausgabe, danach sank der Preis für die Aktien auf zuletzt 88,92 Dollar. Für eine kurze Ausleihung sind die Investoren sogar bereit, horrende Leihzinsen zu bezahlen: Eine Ausleihung koste derzeit acht Prozent Zinsen, der Vergleichs-Durchschnitt liegt bei anderen Aktien um 0,5 Prozent. „Die Investoren sind bereit, einen ordentlichen Preis zu zahlen, um short gehen zu können“, zitiert Bloomberg den Londoner Finanz-Experte Andrew Laird vom Finanzdaten-Anbieter Markit.
Leerverkäufe sind Wetten auf fallende Kurse: Händler leihen sich Aktien für kurze Zeit aus, verkaufen sie teuer am Markt und kaufen sie später nach Fallen der Kurse für einen günstigeren Preis wieder zurück.