Deutschland

Staatsanwalt ermittelt gegen Bad Bank der HRE

Lesezeit: 1 min
08.10.2014 15:23
Aufgrund des Schuldenschnitts in Griechenland ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Bad Bank der Hypo Real Estate. Die Bank habe griechische Staatsanleihen möglicherweise unter Wert verkauft. Die Behörde untersucht nun den Vorwurf der Untreue.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Bad Bank der in der Finanzkrise kollabierten Hypo Real Estate gerät wegen des Griechenland-Schuldenschnitts ins Visier der Strafverfolger. Wegen des Verdachts der Untreue sei ein Ermittlungsverfahren gegen Verantwortliche der FMS Wertmanagement eingeleitet worden, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München am Mittwoch. Die FMS habe griechische Staatsanleihen möglicherweise unter Wert verkauft. Die Behörde gehe deshalb der Frage nach, ob dadurch ein Schaden entstanden sei oder ob es sich um eine straflose unternehmerische Entscheidung handle, sagte der Sprecher. Die staatliche Abwicklungsbank FMS bezeichnete den Verdacht als haltlos.

Hintergrund ist der international vereinbarte Schuldenerlass für Griechenland im Jahr 2012. Damals hatte die FMS, die die Altlasten der Hypo Real Estate abwickelt, griechische Staatsanleihen mit Verlust an der Börse verkauft oder zum Umtausch eingereicht. Ähnlich gingen auch andere Gläubiger vor.

Die FMS habe unnötig hohe Zugeständnisse gemacht, berichtete die FAZ im September. Sie hätte Verluste von 2,56 Milliarden Euro für den deutschen Steuerzahler vermeiden können, hieß es in dem Bericht. Die Staatsanwaltschaft nahm anschließend Ermittlungen auf. Parallel erhielt sie nach eigenen Angaben mehrere Anzeigen.

„Die FMS Wertmanagement hat von sich aus Kontakt zur Staatsanwaltschaft aufgenommen, nachdem der Anzeigensteller seine Strafanzeige im Internet veröffentlicht hatte“, erklärte ein Sprecher der FMS. Die Bank werde mit den Ermittlern uneingeschränkt kooperieren und ihnen eine Stellungnahme zuleiten. „Daraus wird sich ergeben, dass die in der Strafanzeige aufgestellten Behauptungen unrichtig sind und jeder Tatsachengrundlage entbehren.“ FMS-Chef Christian Bluhm habe bereits im Gespräch mit Bundestagsabgeordneten die Vorwürfe ausgeräumt. Den Politikern hatte Bluhm im Finanzmarktgremium des Parlaments über die Sache berichtet.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handel warnt vor „Geisterstädten“ - tausende Geschäftsschließungen
23.04.2024

Seit Jahren sinkt die Zahl der Geschäfte in Deutschlands Innenstädten - auch weitere Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof müssen bald...