Die Verhandlungen über das umstrittene iranische Atomprogramm werden bis Mitte 2015 verlängert. Das verlautete aus iranischen Delegationskreisen am Montag in Wien. Damit ist der ursprüngliche Plan einer umfassenden Lösung des Atomkonflikts bis an diesem Montag um Mitternacht gescheitert. Die neue Frist läuft bis zum 1. Juli 2015.
Beide Seiten haben nun bis zum 1. März 2015 Zeit, sich auf einem politischen Rahmen einigen. Die technischen Details sollen bis zum 1. Juli geklärt werden, so ein Delegierter, der namentlich nicht genannt werden will, berichtet Bloomberg.
Die UN-Vetomächte (USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien) sowie Deutschland wollen verhindern, dass der Iran eine Atombombe bauen kann. Teheran, das diese Absicht stets bestritten hat, strebt die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen an.
Die sieben Staaten hatten sich vor einem Jahr auf den aktuellen Verhandlungsprozess geeinigt. Er galt als aussichtsreich, weil der iranische Präsident Hassan Ruhani pro-westlich orientiert ist. Zugleich haben die USA mehr denn je ein Interesse daran, die seit 35 Jahren andauernde Eiszeit mit Teheran schrittweise zu beenden.