Träger-Raketen sollen künftig wiederverwertbar werden: Statt wie bisher nach der Lieferung der Raumkapsel ins Weltall zu verbrennen, könnten sie auf einem Landeplatz im Meer landen.
Die private Raumfahrtfirma SpaceX will diese „Raketenträger“ nutzen, um die Falcon9 Rockets wieder sicher auf die Erde zurückzubringen. Der erste Landeversuch ist für den 16. Dezember geplant. SpaceX-Gründer Elon Musk twitterte jetzt ein erstes Foto des Landeplatzes.
Die Landung soll auf einem Drohnen-Schiff erfolgen, dass sich auf bei schwierigen Wetterbedingen auf offener See automatisch selbst stabilisiert. Dafür hat es umfunktionierte Triebwerke einer Ölbohrinsel eingebaut.
Vor SpaceX wurden Trägerraketen nur einmalig für den Transport von Raumkapseln ins All genutzt. Nach der Beförderung ihrer Ladung verbrannten sie einfach beim Wiedereintritt in die Atmosphäre oder stürzten ins Meer.
Die Zerstörung der teuren Trägerraketen stellt jedoch ein wirtschaftliches Problem für den Weltraum-Tourismus dar. „Wir könnten Personen und Fracht nicht so schnell und einfach transportieren, wenn wir Flugzeuge nach jedem Flug zerstört würden, also wieso sollte die Zukunft der Weltraum-Reisen von Raumschiffen abhängen, die nur ein einziges Mal benutz werden?“ fragt TechCrunch.
Technologie-Guru Elon Musk arbeitet daher an einem Raketen-Recycling. Die Falcon-Rakete ist der untere, längere zylinderförmige Teil der Rakete. Er ragt 14 Stockwerke hoch und enthält den Treibstoff, der den enormen Schub generiert, um den oberen Teil der Rakete ins All zu befördern. Ist der Treibstoff aufgebraucht, fällt die Rakete einfach ab und zurück auf die Erde.
Diese Rakete zu bauen kostet jedes Mal 300 Millionen Dollar, sie zu starten weitere 61 Millionen Dollar. Um sie zu retten und wieder zu verwenden, hat SpaceX die Raketen mit Triebwerken ausgestattet, die zünden, sobald die Rakete Richtung Erde fällt. Die Triebwerke bremsen die Fallgeschwindigkeit und halten die Rakete in einer aufrechten Position, die eine weiche Landung auf dem Meer ermöglicht.
Der erste Versuch, eine Rakete auf einem Schiff zu landen, scheiterte im April an den stürmischen Wellen auf dem Meer. Ein leichter Aufsetzer an der Seite reichte aus, um die Hülle der Rakete zu beschädigen und somit eine Wiederverwendung zu verhindern.
Bei weiteren Versuchen, die Raketen steuerbar zu machen, fügte SpaceX ausfahrbare Füße hinzu, später kamen Überschall-Gitter-Flossen hinzu, auch X-Wings genannt, hinzu. Die rotierenden Flossen sollen die Rakete bei der Landung steuerbar machen. Die ferngesteuerte Schiffsplattform soll nun die nötige Stabilität liefern. Ist die Landung erfolgreich, werde die Rakete auf dem Schiff wieder betankt und für einen weiteren Start aufs Festland transportiert.