Die Zinsen für fünfjährige griechische Bonds stiegen am Donnerstag vorübergehend auf 17,68 Prozent, wie die FT meldet. Die zehnjährigen Papiere stiegen auf 11 Prozent. Bereits am Mittwoch waren die Zinsen für griechische Papiere in die Höhe geschossen. Offenbar steigt auf der Anleger-Seite die Angst vor einem griechischen Staatsbankrott.
Das Ausfallsrisiko für Griechenland ist in den vergangenen Tagen ebenfalls deutlich gestiegen. Die fünfjährigen Kreditausfall-Swaps beinhalten mittlerweile eine 76-prozentige Ausfallswahrscheinlichkeit. Der griechische Aktienindex stürzte am Mittwoch auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief ab.
Der Hamburger Ökonom Reinhard Crusius findet für die aktuelle Entwicklung drastische Worte: Selten habe er „einen politischen Prozess von solcher Tragweite mit einem solchen Ausmaß an Unwissenheit, Dummheit, ideologischer Verblendung, Zynismus, ja Lügenhaftigkeit kommentiert erlebt“ wie die Diskussion um die Lage in Griechenland. Doch daraus ergebe sich auch eine Chance: Dass nämlich eine soziale Wirtschaftspolitik in der Euro-Zone erzwungen wird durch das demokratische Votum eines einzelnen, kleinen Volkes.