Weltwirtschaft

Ostsee-Pipeline: Russland kann wegen Sanktionen Groß-Projekte nicht finanzieren

Lesezeit: 1 min
29.01.2015 23:24
Durch den Stopp des Ausbaus der Ostsee-Pipeline North Stream erhöht Russland den Druck auf die EU. Zuvor wurde bereits der Bau von South Stream aufs Eis gelegt. Moskau hat den Pipeline-Bau vermutlich aus wirtschaftlichen Gründen gestoppt: Das Land kann die Investition wegen der Sanktionen nicht finanzieren.
Ostsee-Pipeline: Russland kann wegen Sanktionen Groß-Projekte nicht finanzieren

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der russische Energie-Riese Gazprom soll Insidern zufolge den Bau zweier weiterer Röhren der Ostsee-Pipeline, auch North Stream genannt, aufkündigen. North Stream besteht aus zwei Röhren, die jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Gas transportieren.

Derzeit schöpft North Stream rund die Hälfte seiner Kapazität aus, weil Gazprom ist nur einen eingeschränkten Zugriff auf die Opal-Pipeline, die durch Deutschland in die Tschechische Republik verläuft, hat, berichtet The Moscow Times. Zwei zusätzliche Röhren hätten die Kapazität auf 110 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr erhöht.

Bei fallenden Gaspreisen seien solche Projekte schwer zu realisieren und manchmal sogar unmöglich, sagte Gazprom-Manager Viktor Tschubkow am Mittwoch auf einer Konferenz in Wien. Die Entscheidung hänge auch mit der komplizierten politischen Situation zusammen, sagte eine mit der Situation vertraute Person aus dem Gazprom-Umfeld zu Reuters.

Mitte Januar hatte Gazprom-Chef Alexei Miller gesagt, dass die Ukraine als Transitland „unzuverlässig“ sei und ersetzt werde. Stattdessen soll die Gas-Versorgung Europas über die Turkish Stream verlaufen, wobei die Türkei dem Projekt noch keine Zustimmung gegeben hat. Miller ist der Ansicht, dass die EU ihr internes Gas-Netzwerk ausbauen müsse.

Im vergangenen Dezember hatte Moskau die Pläne für die Pipeline South Stream aufgegeben, mit der russisches Erdgas unter Umgehung der Ukraine bis nach Südeuropa geliefert werden sollte.

Moskau hat South Stream vermutlich aus wirtschaftlichen Gründen gestoppt: Das Projekt ist zu teuer und rechnet sich wegen der flauen Wirtschaft in der EU nicht. Als Reaktion auf den Baustopp sprach sich damals Angela Merkel dafür aus, dass Bulgarien mit Russland neue Gespräche über den Bau der South-Stream-Gaspipeline führen soll. Zudem sollen beide Seiten ihre rechtlichen Fragen „ordentlich aufarbeiten“ sollte.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...