Finanzen

Syrizas Schulden-Plan: Regierung heuert US-Investmentbank Lazard an

Lesezeit: 1 min
01.02.2015 12:48
Die neue Regierung in Athen hat die US-Investmentbank Lazard als Schulden-Berater angeheuert. Lazard hatte die griechische Regierung schon 2012 bei der Umstrukturierung des Banken-Sektors beraten.
Syrizas Schulden-Plan: Regierung heuert US-Investmentbank Lazard an

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die griechische Regierung hat die US-Investmentbank Lazard damit beauftragt, sie kurz vor den Verhandlungen mit der Troika, bezüglich ihrer Schuldenlast zu beraten. Die Troika besteht aus der EZB, dem IWF und der EU-Kommission.

Lazard beriet die griechische Regierung schon im Jahr 2012 und war maßgeblich an der Umstrukturierung der griechischen Banken beteiligt. Die börsennotierte US-Investmentbank hat eine lange Geschichte von Beratungstätigkeiten für überschuldete Staaten und Kommunen. Darunter befinden sich der Irak, Argentinien, die Elfenbeinküste und die Stadt New York. Unklar ist, wieviel Lazard für ihre Beratungs-Tätigkeiten bekommt und aus welchen Geldmitteln dies finanziert werden soll. Die Investmentbank unterstützt einen Schuldenschnitt für Griechenland, berichtet das Wall Street Journal.

Am Samstag, gab der griechische Premier Alexis Tsipras bekannt, dass er zuversichtlich sei. Es werde gelingen, „eine vorteilhafte Einigung sowohl für Griechenland als auch für Europa als Ganzes“ zu erzielen. „Keine Seite ist auf einen Konflikt aus und es war nie unsere Absicht, uns einseitig auf die griechische Schuldenlast zu beziehen“, zitiert die Financial Times Tsipras. Athen habe nicht vor, seine Kreditverpflichtungen gegenüber der EZB oder dem IWF auszusetzen. Zuvor hatte die Syriza-Regierung eine Zusammenarbeit mit der Troika abgelehnt.

Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis wird am Sonntag seinen französischen Amtskollegen Michel Sapin treffen. Anschließend wird er nach Großbritannien fliegen, um sich mit Schatzkanzler George Osborne zu treffen. Es sollen auch Treffen mit Vertretern von Merrill Lynch und der Deutschen Bank stattfinden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Samstag einen Schuldenerlass für die neue Regierung Griechenlands ausgeschlossen. Sie bestand darauf, dass das verschuldete Land die Vereinbarung bezüglich seiner Rettungsaktion einhält. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble warnte Athen vor „Erpressungs-Versuchen“.

EZB-Ratsmitglied Erkki Liikanen sagte, dass die EZB keine weiteren Kredite an griechische Banken vergeben werde, ohne eine klare Vereinbarung betroffen zu haben. „Irgendeine Lösung muss gefunden werden. Sonst können wir die Kredit-Gewährungen nicht fortsetzen“, so Liikanen.

Standard & Poors meldete am Freitag, dass die inländischen Einlagen bei der Alpha Bank, Eurobank, National Bank of Greece und der Piraeus Bank um 5,4 Milliarden Euro auf 213,3 Milliarden Euro geschrumpft sei.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Tarifverhandlungen 2024 könnten Preisanstieg befeuern - es droht Inflationsspirale
18.04.2024

Die anstehenden Tarifverhandlungen in den großen Industrien bedrohen die Preisstabilität in Deutschland: Eine IW-Studie sieht das...

DWN
Politik
Politik Festnahmen in Bayern: mutmaßliche Agenten mit Russlandverbindungen
18.04.2024

Die zwei Männer sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel bedroht Mittelstand mehr als teure Energie
18.04.2024

Ein Mangel an geeignetem Personal ist für viele Firmen in Deutschland Alltag. Im Mittelstand ist der Fachkräftemangel laut einer neuen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mercedes trotzt dem Trend: Jetzt soll sogar ein Maybach-Van die Besserverdiener locken
18.04.2024

Das Interesse an Elektro-Fahrzeugen in Deutschland ist verhalten. Während VW und Tesla das bei den Zulassungszahlen bemerken, nutzen die...

DWN
Politik
Politik Warum Kürzungen in der Flüchtlingspolitik nicht hilfreich sind
18.04.2024

Immer mehr Politiker und Wirtschaftsexperten fordern eine Neuanpassung der Asylpolitik. Aktuell finden kontroverse Maßnahmen wie...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Israel-Konflikt: Führt das Krisentreffen in Israel mit Baerbock und Cameron zur Deeskalation?
17.04.2024

Bei Gesprächen mit israelischen Politikern bemühen sich Annalena Baerbock und David Cameron, einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den...

DWN
Politik
Politik Günstlingswirtschaft und Gefälligkeiten: Stephan Weil in Niedersachsen am Pranger
17.04.2024

In Berlin steht Kai Wegner (CDU) unter Verdacht, seine Geliebte mit einem Senatorenposten bedacht zu haben. Ursula von der Leyen (CDU)...