Technologie

Härtestes Bio-Material der Welt: Schnecke als Vorbild für die Formel 1

Lesezeit: 1 min
24.02.2015 11:10
Eine Schnecke produziert das härteste Bio-Material der Welt. Britische Forscher fanden heraus, dass die Zähne einer Napfschnecke so hart sind wie künstlich hergestellte Carbon-Fasern. Die Materialstruktur der Schneckenzähne soll nun für Rennwagen oder Flugzeuge nachgebaut werden.
Härtestes Bio-Material der Welt: Schnecke als Vorbild für die Formel 1

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das härteste Bio-Material der Welt wird von einer Schnecke produziert. Die Zähne einer gemeinen Napfschnecke haben sich in Druck-Tests als extreme hart erwiesen. Der Autor der Studie, Professor Asa Barber von der Ingenieurs-Abteilung an der Portsmoth Universität, hat die Ergebnisse in dem Fachmagazin Interface veröffentlicht.

„Die Natur ist eine wundervolle Inspirationsquelle für Strukturen, die exzellente mechanische Eigenschaften aufweisen.“. Die Zähne enthalten demnach ein eisenhaltiges Mineral namens Goethit. Im Labor hielt das Bio-Material dem Druck von mehr als einer Million Atmosphären stand. Möglich mache dies die spezielle organische Matrix, in die Nanokristalle eingebettet sind.

Diese habe erstaunliche Eigenschaften. „Generell haben große Strukturen mehr Fehler und brechen leichter als kleine Strukturen. Die Schneckenzähne brechen diese Regel, dass ihre Härte immer gleich bleibt, egal wie groß sie sind.“ Die Forscher wollen die Materialstruktur als Vorbild nutzen, um härtere und leichtere Materialien für die Formel 1, für Schiffsrümpfe oder Flugzeuge zu entwickeln.

Die Ergebnisse der Messungen haben die Forscher überrascht. „Bisher dachten wir, dass die Spinnenseide das stärkste biologische Material ist, aber jetzt haben wir entdeckt, dass die Zähne der Napfschnecken eine noch höhere potenzielle Kraft entfalten“, so Barber. „Sie sind das bisher stärkste bekannte biologische Material und das einzige, das mit den stärksten künstlich hergestellten Karbonfasern vergleichbar ist.“ Das Zahnmaterial widerstand Kräften von rund 120 Gigapascal, bevor es brach – das entspricht dem 1,2 Millionenfachen des atmosphärischen Drucks.

Napfschnecken leben im Meer und saugen sich auf Steinen fest. Sie sind wenige Zentimeter groß und ernähren sich von Algen. Ihre Zähne nutzt sie zu rein vegetarischen Zwecken: Sie nagt damit die feinen Algen von den Steinen ab.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...