Politik

Griechenland: Tsipras könnte bei Kredit-Verlängerung Parlament umgehen

Lesezeit: 1 min
01.03.2015 01:07
Der griechische Premier Alexis Tsipras steht vor der Entscheidung, ob er das Parlament über die Ausweitung des Kreditprogramms abstimmen lässt. Bei einer parteiinternen Abstimmung haben zuvor 30 Syriza-Abgeordnete gegen die Verlängerung votiert.
Griechenland: Tsipras könnte bei Kredit-Verlängerung Parlament umgehen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der griechische Premier Alexis Tsipras muss entscheiden, ob er das Parlament über die Ausweitung des Kreditprogramms abstimmen lässt. Zuvor war es parteiintern hinter verschlossenen Türen zu großen Meinungsverschiedenheiten über die viermonatige Verlängerung des Programms gekommen. 30 Abgeordnete stimmten intern gegen die getroffene Vereinbarung, berichtet Kathimerini.

Die Regierung wolle nun warten, wie die anderen Eurozonen-Parlamente zu dem Deal abstimmen. Das soll spätestens am Freitag abgeschlossen sein. Erst danach werde sich die Regierung entscheiden, ob und wann das neue Gesetz dem griechischen Parlament vorgelegt werde. Bei der Abstimmung im Bundestag votierten die Abgeordneten am Freitag mit einer großen Mehrheit für die Verlängerung der Kredite. Allerdings stimmten 29 Unions-Abgeordnete gegen Merkels Kurs.

Am Mittwoch traf sich Syriza, die Debatte über die Vereinbarung Griechenlands mit den Kreditgebern dauerte mehr als elf Stunden. Bei der Abstimmung am Ende der Sitzung votierten 30 von 149 Abgeordneten gegen die Vereinbarung beziehungsweise enthielten sich. Es sei zwar unwahrscheinlich, dass es zu einem großen Aufstand im Parlament kommen würde. Aber der Dissens habe ausgereicht, um Besorgnis unter Tsipras und seinen Mitarbeitern auszulösen und so auch Möglichkeiten zu berücksichtigen, um die Vereinbarung nicht ins Parlament zu bringen, berichtet Kathimerini.

„Meine Meinung nach, müsste es dem Parlament vorgelegt werden, aber ich kann nicht sagen, was tatsächlich passiert“, so der Staatsminister für Regierungskoordination Alekos Flambouraris. Er fügte hinzu, dass er nicht erwarte, dass mehr als drei oder vier Syriza-Abgeordnete gegen den Deal stimmen, sollte es zu einer Abstimmung im Parlament kommen.

Nicht nur parteiintern wächst die Kritik am Kurs von Tsipras. In Athen ist es am Donnerstagabend zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Die Proteste richteten sich gegen den Vereinbarungen der Syriza-Regierung mit der Troika (Video am Anfang des Artikels).

Griechenland muss im März milliardenschweren finanziellen Verpflichtungen an die Geldgeber nachkommen. Im Haushalt haben sich allerdings große Löcher aufgetan, wie Finanzminister Yanis Varoufakis mitteilte. Es gebe zwar keine Liquiditätsprobleme im öffentlichen Sektor, aber auf jeden Fall Probleme bei der Schuldenrückzahlung an den IWF und an die EZB.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...