Lesezeit: 2 min
09.03.2015 18:45
Der Börsentag am Montag: Die US-Märkte erholen sich von den Verlusten vom Freitag, der Dax steigt eher lustlos. Die EZB hat heute mit dem QE begonnen, ist aber ratlos, was sie mit Anleihen mit Negativrendite machen wird. Und das Hick-Hack um Griechenland geht weiter: die Athener Regierung ist bereit, nachzubessern, nachdem die Gläubiger ein deutliches „reicht nicht“ formuliert haben. In den USA läuft derweil eine Posse um General Motors: Das Unternehmen kauft für fünf Milliarden eigene Aktien zurück - und kommt damit einer Forderung einer Investorengruppe nach. Diese wird von einem ehemaligen Mitglied der Auto-Task-Force der Regierung Obama geleitet - das hat einen faden Beigeschmack.
Börse: Dax mit neuem Schlussrekord

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach dem Beginn des Anleihekaufprogramms der EZB haben viele Anleger am Montag vor allem auf den deutschen Aktienmarkt gesetzt. Während in Paris, London und Zürich Gewinnmitnahmen für leichte Verluste sorgten, zog der Dax um 0,3 Prozent auf einen neuen Schlussrekord von 11.582,11 Punkte an. Das am Freitag erreichte Allzeithoch von 11.600 Punkten bleibt damit in Reichweite. Die Aussicht auf eine frühere US-Zinswende als bislang gedacht bremste den Dax nur leicht. Dagegen schloss der EuroStoxx50 0,2 Prozent im Minus, der "Footsie" verlor in London 0,5 Prozent, der CAC40 in Paris 0,6 Prozent und der Schweizer Markt 0,4 Prozent. "Der Dax hat noch mehr Potenzial als andere", sagte ein Händler.

An der Wall Street machten Dow-Jones - und S&P500 Teile der Verluste vom Freitag wieder wett und notierten zum Handelsschluss in Europa 0,6 und 0,3 Prozent höher. Im Fokus in New York stand Alcoa. Der Aluminiumkonzern will den Titan-Lieferanten RTI International kaufen. RTI-Papiere kletterten um 36 Prozent, während Alcoa 7,3 Prozent verloren.

Derweil begann die EZB damit, am europäischen Rentenmarkt Anleihen mit Laufzeiten von zwei bis 30 Jahren zu kaufen. Die Kurse der Staatsanleihen zogen somit an, was im Gegenzug die Renditen immer tiefer in den Keller drückte und somit auch den Euro unattraktiver machte. Die Gemeinschaftswährung rutschte bis auf 1,0824 Dollar ab. So wenig hat ein Euro zuletzt Anfang September 2003 gekostet.

Für Unsicherheit sorgte auch die Fortsetzung des griechischen Schuldendramas. Offenbar kann das Land auf Basis der bisherigen Reformvorschläge nicht mit einer zügigen Auszahlung dringend benötigter Hilfskredite rechnen. Der griechische Leitindex verlor 4,2 Prozent.

Im Dax zählten die Aktien der Lufthansa mit einem Plus von 0,8 Prozent zu den Favoriten. Lufthansa-Chef Carsten Spohr geht davon aus, dass sich die Zeiten sinkender Flugpreise dem Ende zuneigen, wie er der "Bild"-Zeitung sagte. Zudem halfen positive Verkehrszahlen des Rivalen Air France-KLM, deren Titel in Paris zwei Prozent zulegten. Bayer profitierten von positiven Analystenkommentaren und stiegen um 1,8 Prozent. Schlusslicht im Dax waren Deutsche Börse mit einem Abschlag von einem Prozent. Ein EU-Gericht bekräftigte das Fusionsverbot für den Frankfurter Börsenbetreiber.

In Paris fielen die Papiere des Stromversorgers EDF um 2,8 Prozent. Möglicherweise will die Regierung den teils noch staatlichen Konzern mit dem angeschlagenen Atomkonzern Areva zusammenlegen, den sie ebenfalls kontrolliert. Areva fielen um 1,5 Prozent. Spekulationen auf einen Preiskrieg drückten die Aktien des Telekomkonzerns Orange um 5,7 Prozent und hielten damit im CAC40 die rote Laterne. La Tribune hatte berichtet, der Wettbewerber Iliad könnte die Tarife für bestimmte Produkte halbieren. Die Aktien des Billiganbieters fielen um vier Prozent.

In London hievten gute Zahlen die Aktien des weltgrößten Werbekonzerns WPP um über ein Prozent in die Höhe.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Israel-Konflikt: Führt das Krisentreffen in Israel mit Baerbock und Cameron zur Deeskalation?
17.04.2024

Bei Gesprächen mit israelischen Politikern bemühen sich Annalena Baerbock und David Cameron, einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den...

DWN
Politik
Politik Günstlingswirtschaft und Gefälligkeiten: Stephan Weil in Niedersachsen am Pranger
17.04.2024

In Berlin steht Kai Wegner (CDU) unter Verdacht, seine Geliebte mit einem Senatorenposten bedacht zu haben. Ursula von der Leyen (CDU)...

DWN
Technologie
Technologie Fluch oder Segen? – Was man aus Müll alles machen kann
17.04.2024

Die Welt ist voller Müll. In den Ländern des globalen Südens gibt es teilweise so viel davon, dass Menschen auf Abfallbergen ihr Dasein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzrekorde im März: Nachwehen der Coronahilfen
17.04.2024

Deutsche Unternehmen klagen aktuell viel über die Umstände – und die Unternehmensinsolvenzen sind auch auf Rekordniveau. Ein Grund...

DWN
Politik
Politik Vor G7-Treffen: Baerbock warnt vor Eskalationsspirale im Nahen Osten
17.04.2024

Die Grünen-Politikerin hat vor einem Treffen der Gruppe sieben großer Industrienationen (G7) zu "maximaler Zurückhaltung" aufgerufen in...

DWN
Politik
Politik Die Zukunft der EU als Wirtschaftsstandort: DIHK-Befragung zeigt Stimmungstief
17.04.2024

Wie beurteilen Unternehmen die Lage der Europäischen Union? Eine Befragung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Studie: Immer mehr Menschen heben Geld im Supermarkt ab
17.04.2024

Geldabheben beim Einkaufen wird in den Supermärken immer beliebter. Für Händler könnten die zunehmenden Bargeldauszahlungen jedoch...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation in Eurozone fällt auf 2,4 Prozent
17.04.2024

Im Herbst 2022 erreichte die Inflation in der Eurozone ein Höchststand von mehr als zehn Prozent, jetzt gibt es den dritten Rückgang der...