Finanzen

Börse: Dax schließt über 12.000 Punkten

Lesezeit: 2 min
20.03.2015 18:22
Der Anstieg des Dax am heutigen Hexensabbat zeigt, dass die Korrekturphase erst einmal abgeschlossen ist - neue Hochs werden wahrscheinlich. Nach der Fed-Sitzung setzt sich das Schema fort, das gestern nur zwischenzeitlich unterbrochen war: Aktienmärkte stark, Dollar schwach, Euro stark, Rohstoffe legen zu. Nach dem gestrigen Sondertreffen von Tspiras mit Merkel &Co hat sich die Stimmung deutlich entspannt, die EZB und die EU bieten Geld an - wenn Athen bis Ende nächster Woche Reformvorschläge bringt, die von der Eurogruppe akzeptiert werden.
Börse: Dax schließt über 12.000 Punkten

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Gestützt auf Kursgewinne von BASF und Bayer kletterte das deutsche Börsenbarometer am Freitag um 1,2 Prozent auf 12.039 Punkte - am Montag hatte er die Marke erstmals in seiner Geschichte durchbrochen und ein Allzeithoch bei 12.219,05 Stellen gesetzt.

Am sogenannten Hexensabbat werden an den Terminmärkten Optionen und Futures auf Aktien und Indizes fällig - Profi-Anleger versuchen die Kurse daher in eine für sie günstige Richtung zu schieben. Daher ließen sich einzelne Kursbewegungen nur schwer begründen.

Der Satz über die 12.000er Marke an diesem Tag und das Wochenplus von 1,2 Prozent ließ Börsianer aber auf neue Rekorde hoffen. „Dass sich der Markt oben hält, trotz eines festeren Euro, das ist schon ein sehr optimistisches Signal“, sagte ein Händler. Am Devisenmarkt kletterte der Euro um 1,7 Prozent auf 1,0835 Dollar - eigentlich ein negativer Faktor für die exportlastigen Dax-Unternehmen.

Die expansive EZB-Geldpolitik sowie der Mangel an Anlagealternativen lieferten den europäischen Aktienmärkten weitere Unterstützung, sagten die Anlagestrategen der Weberbank. Der EuroStoxx legte um 1,5 Prozent auf 3726 Punkte zu. Starke Zahlen des Sportartikelriesen Nike halfen den US-Börsen auf die Sprünge. Der Dow-Jones-Index stieg bis zum Handelende in Europa mehr als ein Prozent zu.

Für Optimismus in den Handelsräumen sorgten zwischenzeitlich die Gespräche in Brüssel über die Auszahlung der griechischen Hilfsgelder. Regierungschef Alexis Tsipras hat den Spitzenvertretern der EU eine rasche Umsetzung von Reformen zugesichert. Daran hatten die Euro-Finanzminister die Auszahlung von Hilfskrediten geknüpft. Der Athener Leitindex gewann 2,9 Prozent, nachdem er in den vergangenen fünf Tagen fast neun Prozent verloren hatte. Der griechische Bankenindex stieg um elf Prozent.

Auch am Rentenmarkt machte sich Hoffnung breit, dass eine Staatspleite des klammen Landes doch noch abgewendet werden kann. Zehnjährige griechische Staatsanleihen warfen eine Rendite von 11,088 Prozent ab nach 12,286 Prozent im Geschäft des Vortages. Allerdings ist weiter Vorsicht geboten: So herrscht bislang Uneinigkeit, unter welchen Bedingungen das von der Pleite bedrohte Griechenland an frisches Geld der Euro-Partner kommt.

Am deutschen Aktienmarkt lagen die Anteilsscheine des Index-Schwergewichts BASF mit einem Plus von 2,7 Prozent ganz vorne. Titel von Bayer zogen um ein Prozent an. Der Pharma- und Chemiekonzern prüft für sein Geschäft mit Pflanzenschutz für den Hausgebrauch strategische Optionen. Im MDax rutschten Südzucker um rund fünf Prozent ab. Börsianer sorgten sich wegen möglicher Strafzahlungen. Das Bundeskartellamt hatte Zuckerhersteller im vergangenen Jahr wegen jahrelanger Preisabsprachen zur Kasse gebeten. Seit 2014 gebe es auch Schadenersatzklagen von Kunden, erklärte Südzucker.

Einen guten Tag erwischten Evotec : Die Ankündigung einer Forschungsallianz mit Sanofi katapultierte die Aktien der Biotechfirma um 7,3 Prozent nach oben. Sanofi legten in Paris um 0,7 Prozent zu.

Übernahmespekulationen hievten die Aktien des italienischen Reifenherstellers Pirelli zeitweise auf den höchsten Stand seit 25 Jahren. Sie gingen rund 2,2 Prozent höher bei 15,23 Euro aus dem Handel. Die China National Chemical Corporation (ChemCorp) verhandele mit Pirelli-Eignern über eine strategische Allianz, sagten zwei mit der Situation vertraute Personen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...