Deutschland

Russischer Gas-Konzern Gazprom tritt Rückzug aus Deutschland an

Lesezeit: 1 min
08.04.2015 00:29
Gazprom zieht sich weiter aus Deutschland zurück und will daher seinen 10,52-Prozent-Anteil an dem ostdeutschen Gasversorger VNG verkaufen. Gazprom erhofft sich so Einnahmen von rund 200 Millionen Euro. Die Entscheidung könnte auch mit der neuen Feindseligkeit zusammenhängenden, der sich Russland in der EU gegenübersieht.
Russischer Gas-Konzern Gazprom tritt Rückzug aus Deutschland an

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der russische Staatskonzern Gazprom zieht sich weiter aus Deutschland zurück und will seinen 10,52-Prozent-Anteil an dem ostdeutschen Gasversorger VNG verkaufen. Gazprom erhofft sich Einnahmen von rund 200 Millionen Euro.

Als Grund für den Rückzug wird die nun fehlende Sperrminorität von Gazprom und BASF angegeben. BASF hatte vergangenes Jahr über die Tochter Wintershall VNG-Anteile in Höhe von 15,7 Prozent verkauft. Die Anteile gingen an den Energieversorger EWE, der nun mit 64 Prozent Mehrheitseigner von VNG ist. EWE soll nun auch das Vorkaufsrecht auf die VNG-Anteile haben, meldet das Finance Magazin.

Ein Strategiewechsel von Gazprom wurde bereits früher bekanntgegeben: „Das ist der Anfang vom Ende unseres Modells, bei dem wir uns auf Lieferungen bis zum Endverbraucher auf dem europäischen Markt orientierten“, sagte Gazprom-Chef Alexej Miller im Dezember.

Nach dem Ende des Projekts South Stream treibt Gazprom nun die Planung einer Leitung durch das Schwarze Meer in die Türkei weiter voran. Die Pipeline Turkish Stream soll künftig an der griechischen Grenze enden.

Von dort aus, so die Vorstellung der Russen, kann das Gas dann über andere Leitungen an die Kunden in der EU verkauft werden. Künftig müssten die Versorger in Europa selbst die Leitungen zu den Verbrauchern verlegen, sagte Miller im Dezember. Sein Unternehmen kümmere sich nicht mehr um den Bau von Leitungen in der EU.

Die Rolle Griechenlands als künftiger Anlandepunkt für russisches Gas dürfte akutell auch Thema in Moskau sein. Kremlchef Wladimir Putin will dann mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras zusammentreffen. Nach russischen Angaben geht es bei den Gesprächen auch um Energiefragen.

Die EU-Kommission bereitet gerade ein Kartell-Verfahren gegen Gazprom vor. Dieser treibe insbesondere in Osteuropa und auf dem Baltikum aus politischen Gründen die Preise hoch, so der Vorwurf.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...