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10.04.2015 18:24
Der Dax ist nicht zu bremsen - der Druck, der sich während der Seitwärtsbewegung aufgestaut hatte, hat sich heute nach oben entladen. Stützend wirken die wieder robsteren US-Indizes, die von dem Milliarden-Aktienrückkaufprogramm von General Electric profitieren. Hilfreich ist für den Dax auch der schwache Euro.
Börse: Dax mit neuem Schlussrekord

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Zum Ende der Osterwoche hat der schwache Euro die Dax -Anleger wieder in Kauflaune versetzt. Der deutsche Leitindex stieg um 1,7 Prozent auf einen neuen Schlussrekord von 12.374,73 Zähler. Damit beendete er den Handel nur knapp unter dem kurz zuvor erreichten Allzeithoch von 12.390,75 Punkten. Auf Wochensicht hat der Dax 3,4 Prozent gewonnen und damit mehr als der EuroStoxx50, der auf ein Plus von 2,7 Prozent kam. Am Freitag schloss der Index mit 3816,76 Punkten 0,9 Prozent höher. Wenn die Anleger schon im Euro-Raum investierten, dann in den Dax, begründete ein Händler die Favoritenrolle des deutschen Leitindex. Denn der niedrige Euro stütze die in Deutschland besonders starke Exportindustrie.

"Mit dem schwachen Euro brachen im Dax alle Dämme", sagte CMC-Analyst Andreas Paciorek. "Auf der Geldwelle der Europäischen Zentralbank reitend liefert die schwache Währung den Anlegern zusätzliche Motivation, auf dem erreichten Niveau doch noch in den Markt einzusteigen." Viele Anleger hätten auf fallende Kurse gesetzt und seien nun auf dem falschen Fuß erwischt worden, ergänzte ein Börsianer.

An der Wall Street zogen Dow-Jones - und S&P500 bis zum Handelsschluss in Europa um je 0,5 Prozent an - obwohl der hohe Dollar-Kurs die US-Industrie bremst. Händler verwiesen auf die Entscheidung von General Electric sich von seinem gesamten Gewerbeimmobilien-Geschäft für 26,5 Milliarden Dollar zu trennen und in großem Stil Aktien zurückzukaufen. Bis zum Handelsschluss in Europa stiegen die Aktien des Siemens -Konkurrenten in der Spitze um 8,8 Prozent.

Der Euro verlor in der Osterwoche dagegen angesichts der sinkenden Renditen an den Rentenmärkten weiter an Attraktivität. Die zehnjährigen Bundesanleihe warfen erstmals weniger als 0,15 Prozent ab. Zum Vergleich: Die US-Pendents rentieren bei 1,9 Prozent. Dies hat den Euro in dieser Woche bis auf 1,0569 Dollar gedrückt, nachdem er noch am Ostermontag zeitweise über 1,10 Dollar gestiegen war. Damit liegt die Gemeinschaftswährung nur noch knapp über dem Mitte März erreichten Zwölf-Jahres-Tief von 1,0458 Dollar.

Fresenius, deren Dialysetochter FMC und Bayer führten mit einem Plus von je mehr als drei Prozent die Gewinnerliste an. Aber auch die Titel der Deutschen Börse und der Deutschen Post waren mit einem Plus von je fast drei Prozent gesucht.

Lediglich die Autowerte waren weniger gefragt. Auch die Führungskrise bei VW - Firmen-Patriarch Ferdinand Piech sägt offenbar am Stuhl von Vorstandschef Martin Winterkorn - ließ die Anleger kalt: Die Aktien fuhren mit einem Plus von 1,4 Prozent zwar dem Dax hinterher - lagen damit aber immer noch vor den Titeln des Rivalen BMW mit einem Plus von einem Prozent und nur knapp hinter Daimler mit plus 1,6 Prozent.

Im MDax brachen die Aktien von Südzucker angesichts trüberer Geschäftsaussichten um 8,1 Prozent auf 11,30 Euro ein. Der Kursrutsch sei durchaus gerechtfertigt, sagte ein Börsianer. In Paris standen dagegen Carrefour mit einem Plus von zwei Prozent ganz oben auf den Einkaufszetteln. Europas führender Einzelhändler wies einen unerwartet hohen Quartalsumsatz aus.


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