Lesezeit: 2 min
22.04.2015 18:45
Die Märkte spielen heute verrückt: Der Dax steigt zunächst, fällt dann mehr als 250 Punkte und versucht mit den US-Indizes dann wieder eine Erholung. Abverkauf dagegen bei Bundesanleihen, nachdem besser als erwartet ausgefallene Verkäufe bestehender Häuser in den USA für Zinsängste sorgen. Gemischte Nachrichten zu Griechenland erklären ein Stück weit die starke Volatilität.
Börse: Dax schließt im Minus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Bilanzsaison dies- und jenseits des Atlantiks sowie die schwelende griechische Schuldenkrise hat am Mittwoch die Anleger an den europäischen Aktienmärkten in Schach gehalten. Der Dax verlor 0,6 Prozent auf 11.867,37 Punkte, der EuroStoxx50 schloss kaum verändert bei 3724,49 Zählern. „Von einem echten Trend kann man heute gar nicht sprechen“, sagte ein Händler. „Man fokussiert sich auf ausgesuchte Titel und wartet weiter ab.“ Auch an der Wall Street kamen Dow-Jones - und S&P500 nur sehr zögerlich voran. Nach einigem Auf und Ab notierten die beiden Indizes zum Handelsschluss in Europa je 0,2 Prozent höher.

Trotz des Feilschens der Athener Regierung mit der EU um die Lösung der Schuldenkrise zog der Euro in der Spitze bis auf 1,08 Dollar an. Allerdings konnte er das Niveau nicht halten und rutschte auf 1,0720 Dollar ab. Ohne Einigung auf Reformen als Gegenleistung für Finanzhilfen droht Griechenland die Zahlungsunfähigkeit. „Das dürfte an den Finanzmärkten nicht spurlos vorbeigehen“, sagte ein Händler.

Im Dow-Jones standen die Aktien von Visa mit einem Plus von bis zu sieben Prozent ganz oben. Der weltgrößte Kreditkartenanbieter profitierte von der Aussicht, künftig in China eigene Abrechnungssysteme betreiben zu können. Ebenfalls gesucht waren die Aktien von McDonalds, die bis zu 4,7 Prozent zulegten. Die weltgrößte Restaurantkette arbeitet nach den jüngsten Einbußen an einem Restrukturierungsplan. Mit Käufen honorierten die Anleger das erste Umsatzplus seit neun Quartalen bei Coca-Cola, deren Aktien 1,8 Prozent zulegten.

Im Dax führten die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank mit Kursgewinnen von 2,3 und 1,4 Prozent die Gewinnerliste an. Ansonsten drückten Gewinnmitnahmen die Titel quer durch alle Branchen. Zu den größten Verlierern zählten Münchener Rück, Beiersdorf und BMW und mit Abschlägen von je knapp zwei Prozent. Im MDax fielen Axel Springer nach einem kritischen Ausblick der Analysten von Equinet auf die am 7. Mai anstehenden Geschäftszahlen um 2,9 Prozent. Einer Kaufempfehlung der Berenberg Bank folgten die Investoren dagegen bei den Aktien von Telefonica Deutschland. Die Titel stiegen um 2,6 Prozent.

In Paris verloren die Papiere der Puma -Mutter Kering 1,5 Prozent. Der Luxusgüterkonzern, zu dem auch Marken wie Gucci zählen, hatte im ersten Quartal weniger umgesetzt als erwartet. Die Erlöse bei Puma sorgten dagegen für zufriedene Gesichter: Die im SDax gelisteten Aktien legten fünf Prozent zu.

Ein milliardenschwerer Großauftrag aus den USA trieb die in Amsterdam gelisteten Aktien von Europas größtem Chipausrüster ASML um fast elf Prozent in die Höhe. Analysten vermuten, dass Intel von ASML Maschinen mit der neuesten Technologie bestellt hat.

Mit Aktienkäufen feierten die Anleger den neuen Chef bei Volvo. Die in Stockholm gelisteten Aktien hoben um 15 Prozent ab. Der Chef der Volkswagen-Tochter Scania, Martin Lundstedt, verlässt den Konzern und wechselt zum schwedischen Konkurrenten. Auch beim Triebwerkshersteller Rolls-Royce in London begrüßten die Anleger den Stabwechsel an der Unternehmensspitze - die Aktien legten 4,1 Prozent zu. Der frühere Chef des Chipentwicklers ARM, Warren East, soll künftig den Konzern leiten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident, Wolodymyr Selenskyj, dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder, Baerbock und...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...