Die EU befindet sich in Verhandlungen mit der japanischen Regierung. Ziel ist es, sich auf ein Handelsabkommen zu einigen. Dafür reiste auch EU-Ratspräsident Tusk am Freitag zu Gesprächen mit Ministerpräsident Shinzo Abe nach Japan. Ein Streitthema bei den Verhandlungen ist die Automobilbranche.
Eine Branche, die in der EU einen sehr großen Einfluss hat und gegen die Konkurrenz aus Asien geschützt werden soll. Wie die Japan Times berichtet, will die EU nun für genau diesen Wirtschaftszweig nun härtere Spielregeln mit Japan vereinbaren. Dabei geht es um die Herkunft der Teile, die für die Produktion von japanischen Autos genutzt werden.
Sind mehr als die Hälfte der Autoteile eines zu exportierenden Autos nicht aus Japan, soll für dieses Auto keine Zollabgaben erlassen werden. In Japan ist es üblich, dass bei der Herstellung von Autos auch Teile verbaut werden, die in Ländern wie China oder auch Thailand produziert wurden. Entsprechend deutlich protestierte die japanische Regierung gegen diesen EU-Plan.
Bisher stand in den Entwürfen zu Abkommen, Autos als „japanische Autos“ im Export zu führen, wenn wenigstens 40 Prozent der Autoteile gemessen am Geldwert, in Japan selbst produziert wurden. Dann würden die japanischen Autobauer sich nämlich die Zollabgaben sparen, auch, wenn mehr als die Hälfte ihrer Autoteile im Auto aus anderen Ländern stammen. Die EU hingegen will die früher vereinbarten mindestens 40 Prozent nun auf 60 Prozent anheben.
Grundsätzlich strebt Japan bei den Verhandlungen an, dass die EU ihre Zollabgaben auf Fahrzeuge zukünftig erlässt. Im Gegenzug dafür will die EU eine Abschaffung der Zollabgaben bei der Einführung von landwirtschaftlichen Produkten wie Wein und Käse.