Die deutschen Baufirmen sind mit einem kräftigen Auftragsminus ins zweite Quartal gestartet. Die Bestellungen sanken im April um 5,2 Prozent zum Vormonat und um 6,1 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Die Baubranche hatte jüngst angekündigt, trotz des wetterbedingten Umsatzrückgangs zu Jahresanfang laufe es gut. Der Industrieverband HDB rechnet für 2015 mit einem Umsatzplus von zwei Prozent auf 101 Milliarden Euro - dies wären die höchsten Erlöse seit 15 Jahren. Nach vier Monaten lag der Umsatz aber 2,6 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.
Das Baugewerbe ist extrem wetterabhängig. Die offiziellen Zahlen spiegeln deshalb die Lage der Branche oft nur verzerrt wider. So liefen die Geschäfte der Firmen im ersten Quartal zwar vergleichsweise gut, wegen des noch milderen Winters 2014 gab es jedoch einen Umsatzrückgang. Wie aus dem Geschäftsklima-Index des Ifo-Instituts hervorgeht, verbesserte sich im Bauhauptgewerbe die Stimmung im Juni das dritte Mal in Folge. „Während die Einschätzungen zur aktuellen Lage etwas nachgaben, hellten sich die Erwartungen merklich auf“, sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.