Bekannte europäische Basisdemokraten stellen sich gegen den Abschuss von Flüchtlings-Booten im Mittelmeer. Die Chefin der Europeans United for Democracy, Patricia McKenna, sagt, dass im Mittelmeer gezielt Boote mit Flüchtlingen abgeschossen werden. Doch darüber werde geschwiegen. Der dänische EU-Kritiker Lave K. Broch hingegen erinnert die Europäer daran, dass auch viele ihrer Ahnen einst Flüchtlinge gewesen seien. Der Umgang mit Flüchtlingen sei das Ergebnis einer Militarisierung der EU.
Bei einer Veranstaltung der Europeans United for Democracy (EUD) am Samstag in Berlin, an der die EUD-Präsidentin Patricia McKenna, der Vize-Chef der dänischen Volksbewegung gegen die EU, Lave K. Broch, und dem ÖDP-Mitglied Hermann Striedl wurde das Flüchtlingsproblem behandelt. McKenna, Striedl und Broch sind allesamt EU-Kritiker. Alle drei betonten im Zuge der Veranstaltungen, dass anhand des Flüchtlingsproblems der wahre Charakter der EU deutlich werde. Dieser sei klar und deutlich militaristisch und nicht humanistisch.
„Jeder weiß, dass im Mittelmeer die EU nicht irgendwelche leeren Schlepper-Boote abschießen lässt, sondern Flüchtlings-Boote mit Flüchtlingen“, so McKenna. Das sei der Gipfel der Unmenschlichkeit. Striedl sagte, dass die Militäreinsätze gegen Flüchtlings-Boote nicht nur unmenschlich, sondern auch idiotisch seien. „Denken wir es doch mal andersherum. Wenn ich ein deutscher Flüchtling wäre, dessen Familie vom Hungertod bedroht ist, würde ich notfalls auch von der spanischen Küste über die Straße von Gibraltar schwimmen, um in ein Land zu gelangen, wo ich arbeiten kann, um meine Familie in meiner Heimat zu versorgen.“
Broch sagte: „Uns beunruhigt vor allem die Gleichgültigkeit der EU-Politiker. Schauen sie, mein Großvater und ein weiterer sind während des Zweiten Weltkriegs von Dänemark nach Schweden geflohen und hatten dort einen Flüchtlingsstatus. Viele unserer Familien in Europa haben in unserer Verwandtschaft Flüchtlinge gehabt. Die Aktionen gegen Flüchtlinge im Mittelmeer sind das Ergebnis einer Militarisierung der EU.“
Die Gesprächsteilnehmer waren sich alle einig darüber, dass es beim Umgang mit der Flüchtlingsfrage um maximale Menschlichkeit gehen muss. Doch daran hätte die EU kein Interesse.