Politik

EZB versorgt griechische Banken weiter mit Not-Krediten

Lesezeit: 1 min
01.07.2015 22:32
Die EZB hat beschlossen, die griechischen Banken weiter mit Notkrediten zu versorgen. Ob allerdings die bisherige Höhe reicht ist unklar. In Griechenland droht eine Banken-Panik mit unabsehbaren Folgen. Die Euro-Retter haben entschieden, die Lage für das griechische Volk weiter zu eskalieren - und gießen weiter Öl ins Feuer.
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Die EZB hält die Geldversorgung der angeschlagenen griechischen Geldhäuser weiter mit Nothilfen aufrecht. Die europäischen Währungshüter genehmigten auf ihrer Ratssitzung am Mittwoch in Frankfurt den Fortbestand der so genannten ELA-Notkredite an die Institute, stockten aber die Obergrenze für die Hilfen nicht auf, wie ein Sprecher der Europäischen Zentralbank (EZB) am Mittwochabend sagte. Insidern zufolge liegt damit der Gesamtrahmen seit Freitag bei rund 89 Milliarden Euro. Die Athener Notenbank hatte laut Aussage von Vize-Regierungschef Yannis Dragasakis eine Erhöhung angestrebt. ELA-Hilfen werden gegen Sicherheiten von der griechischen Zentralbank vergeben - über die Gewährung beschließt aber der EZB-Rat.

Interessant: Die EZB hat keinen weiteren Haircut bei den den Sicherheiten der Banken durchgeführt, berichtet die FT. Dies war von Hardlinern gefordert worden, hätte aber vermutlich den sofortigen Banken-Crash zur Folge gehabt. Die Gefahr bei einem Banken-Crash: In der aktuellen Lage kann der griechische Pleite-Staat auch die Einlagen der kleinen Sparer nicht sichern - was im Ernstfall zu schwersten sozialen Verwerfungen führen würde. Vor diesem Schritt schrecken die Euro-Retter noch zurück.

Mit dieser Politik setzt die EZB als Mitglied der Troika die Griechen weiter unter Druck. Es ist unklar, ob die Banken bis zum Wochenende durchhalten können. Es besteht die Gefahr einer ausgewachsenen Banke-Panik. Die Euro-Retter gießen unterdessen weiter ungeniert Öl ins Feuer: Der slowakische Finanzminister Peter Kažimír schrieb auf Twitter, es sei denkbar, dass die griechischen Banken nie wieder mit Euro öffnen würden, falls die Griechen beim Referendum den Troika-Vorschlag ablehnen.

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Der ELA-Entscheidung kam diesmal eine besondere Bedeutung zu. Denn das in die Pleite taumelnde Mittelmeerland ist nach dem Ablauf des Troika-Programms von Finanzhilfen der internationalen Partner so gut wie abgeschnitten. Die EZB hält aber den Geldstrom mit den ELA-Hilfen weiter offen. Ohne diese Geldspritzen drohen die Institute des Landes auszubluten, da Unternehmen und Privatleute wegen der Unsicherheit, ob das Land im Euro bleiben kann, inzwischen Milliarden von ihren Konten abgezogen haben.

Die griechische Regierung hat die heimischen Institute - von Ausnahmezahlungen wie Pensionen abgesehen - inzwischen bis Montag geschlossen und Kapitalverkehrskontrollen eingeführt. Entsprechend fragil ist die Lage mittlerweile. Am Sonntag sollen die Griechen in einem Referendum über die Spar- und Reformvorschläge der internationalen Kreditgeber abstimmen.

Die Lage mit der Geldversorgung in Griechenland ist mittlerweile dramatisch..

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