Politik

USA an Rumänien: „Danken Sie Gott, dass Sie nicht im Euro sind!“

Lesezeit: 1 min
22.07.2015 01:01
Die USA treiben offenbar gezielt einen Keil zwischen die Euro-Staaten und die EU: Der Chef des privaten US-Geheimdienstes Stratfor sagte in Rumänien, dass die Rumänen lieber auf die strategische Partnerschaft mit den USA setzen sollten als auf den Euro.
USA an Rumänien: „Danken Sie Gott, dass Sie nicht im Euro sind!“
Rumäniens Johannis mit Nato-Generalsekretär Stoltenberg: Für die USA ist die Nato-Mitgliedschaft Rumäniens wichtig, nicht ihr Streben nach dem Euro. (Foto: presidency.ro)

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Unbemerkt von der westlichen Presse, hat sich der Chef der nachrichtendienstlichen Denkfabrik „Stratfor Global Intelligence“ (Stratfor), George Friedman, Ende Juni mit dem rumänischen Präsidenten Klaus-Werner Johannis getroffen. Friedman wurde von Johannis im Präsidentenpalast Controceni empfangen. Nach Angaben der Präsidialverwaltung versicherte der rumänische Präsident dem Stratfor-Chef, dass Rumänien eine „feste Verpflichtung zur strategischen Partnerschaft mit den USA“ habe. Es bestehe zudem die Notwendigkeit, diese Partnerschaft auf der wirtschaftlichen Ebene zu stärken, zitiert die private rumänische Nachrichtenagentur Mediafax Johannis.

Friedman stimmte Johannis zu und sagte, dass der wirtschaftliche Aspekt auch in den USA eine besondere Aufmerksamkeit genieße. Der Stratfor-Chef versprach Johannis, sich bei US-Investoren für Rumänien einzusetzen. Im Fokus stehen dabei US-Konzerne aus den Bereichen der Informationstechnologie und Forschung.

Im Frühjahr hatte sich Friedman in Bukarest mit dem rumänischen Geheimdienstchef getroffen. Was besprochen wurde, ist unbekannt. Der Amerikaner gilt als Euro-Skeptiker. Bei einem Treffen mit dem Chef der Nationalbank in Bukarest im Jahr 2013 sagte Friedman: „Es gibt zu große strukturelle und wirtschaftliche Unterschiede zwischen den EU-Staaten. Danken sie Gott dafür, dass sie nicht in der Euro-Zone sind. Sie sollten der Euro-Zone nicht beitreten.“

Anfang des Jahres hatte Friedman bei einem Vortrag vor dem Chicago Global Council gesagt, dass das Hauptziel der USA im vergangenen Jahrhundert darin bestand, eine Allianz zwischen Deutschland und Russland zu verhindern. An diesem Ziel habe sich nichts geändert.

Der Hauptsitz von Stratfor befindet sich in Texas. Stratfor berät weltweit 4.000 Unternehmen, Personen und Regierungen, berichtet die New York Times. Dazu gehören unter anderem die Bank of America, das US-Außenministerium, Apple, Microsoft und Lockheed Martin, Monsanto und Cisco in Sicherheitsfragen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...