Politik

Verstoß gegen Völkerrecht: Russland kritisiert türkische Angriffe im Irak

Lesezeit: 1 min
07.08.2015 00:18
Nach Ansicht Moskaus stehen die türkischen Bombardements der Terrororganisation PKK im Nordirak im Widerspruch zum Völkerrecht. Russland vergleicht das Vorgehen der Türkei dort mit den ihrer Ansicht nach nicht legitimen Angriffen auf Syrien durch die US-geführte Koalition. Der einzig gangbare Weg, um dem Terror Herr zu werden, sei eine internationale Zusammenarbeit unter dem Dach der Vereinten Nationen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Türkei  
Syrien  
Russland  
USA  

Er verglich das türkische Vorgehen mit Angriffen in Syrien. «Die US-geführte Koalition wurde unter Umgehung des UN-Sicherheitsrats geschaffen und handelt ohne Einverständnis der Regierung in Damaskus», sagte Medwedew demzufolge.

Er verstehe, dass Syrien und der Irak einem massiven Angriff von Terroristen ausgesetzt seien. Umso mehr sei eine internationale Zusammenarbeit unter dem Dach der Vereinten Nationen nötig, meinte er. Russland sei bereit dazu, so die dpa.

Moskau gilt als Verbündeter des Regimes in Damaskus und bietet sich immer wieder als Vermittler in der Krise an - auch wegen seiner guten Kontakte in den Nahen Osten. In Kürze werde Badr Dschamus, ein führendes Mitglied der Nationalen Syrischen Allianz, nach Russland reisen, meldete die Agentur Interfax.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan glaubt allerdings nicht, dass Russlands Präsident Wladimir Putin an Syriens Machthaber festhalten wird. Er ist sogar der Ansicht, dass Putin von seiner bisherigen Position abweichen und Baschar al-Assad aufgeben könnte. Bislang lehnt Russland eine Lösung ab, die Assad ausklammert (mehr hier).

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat unterdessen ein Ende ausländischer Einmischung in den Syrien-Konflikt gefordert. «Wir verlangen […], dass jede Einmischung von außen in die syrische Krise gestoppt wird und die syrischen Parteien zu gemeinsamen Verhandlungen gedrängt werden», sagte Lawrow nach einem Treffen unter anderem mit US-Außenminister John Kerry am Montag in Katars Hauptstadt Doha. Eine Lösung des blutigen Bürgerkrieges müsse durch friedliche Mittel auf einer gemeinsamen Basis erreicht werden.

Die Worte Lawrows richten sich auch an die USA, die gemeinsam mit arabischen Verbündeten seit September Stellungen der Terrormiliz IS in Syrien bombardieren. Kerry hingegen wiederholte die Sicht der USA, wonach die Brutalität des Regimes von Syriens Machthaber Baschar al-Assad gegen die eigene Bevölkerung die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) und die Anwesenheit von ausländischen Kämpfern in Syrien gefördert hat. Assad dürfe deshalb keinen Platz im künftigen Syrien haben. Die USA wollten gemeinsam mit Russland und Saudi-Arabien weiter nach einer politischen Lösung im Syrien-Konflikt suchen, sagte Kerry laut US-Außenministerium.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neuentdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...