Finanzen

Europas Börsen steigen vor Zins-Entscheidung

Lesezeit: 1 min
16.09.2015 13:09
Der Dax und EuroStoxx50 legten am Mittwoch jeweils etwa ein Prozent auf 10.280 und 3.244 Punkte zu. Die Kursgewinne an den Börsen in den USA und Asien hatten auch die europäischen Börsen beflügelt.
Europas Börsen steigen vor Zins-Entscheidung
Der Dax legte am 16. SEptember 2015 auf 10.280 Punkte zu. (Grafik: ariva.de)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Kursgewinne an den Börsen in den USA und Asien haben die Stimmung der europäischen Aktienanleger am Mittwoch aufgehellt. Dax und EuroStoxx50 legten jeweils etwa ein Prozent auf 10.280 und 3244 Punkte zu. Die Umsätze blieben aber dünn, weil sich Anleger am Tag vor dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der US-Notenbank nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wollten.

Unsere Volkswirte gehen davon aus, dass die Fed die Zinserhöhung verschieben wird, um die Risiken für die Konjunktur nach den jüngsten Kursturbulenzen zu analysieren“, schrieben die Experten der Barclays Bank in einem Kommentar. US-Notenbankchefin Janet Yellen werde sicher betonen, dass das Thema auf allen folgenden Sitzungen auf die Tagesordnung komme. Wegen der geringen Inflation und einer möglichen Abkühlung der Weltwirtschaft sei aber frühestens im März 2016 mit der US-Zinswende zu rechnen, betonten die Analysten.

Vor diesem Hintergrund rückten die US-Inflationsdaten, die am Nachmittag (MESZ) auf der Agenda stehen, in den Fokus. Von Reuters befragte Analysten sagten für August stagnierende Preise voraus. Die Experten der Essener National-Bank sahen darin aber kein Argument für eine Verschiebung der Zinserhöhung. „Sie sind nämlich durch Sondereffekte verzerrt. Die Fed-Vertreter werden durch solche Entwicklungen sicher hindurch schauen.“

Am Devisenmarkt hielten sich unterdessen die Wetten, ob die Zinswende nun am Donnerstag kommt oder nicht, die Waage. Dagegen signalisierten die Terminmärkte, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verschiebung bei mehr als 70 Prozent liege, sagte Analyst Ben Le Brun vom Onlinebroker OptionsXpress. Der Euro kostete mit 1,1256 Dollar ungefähr so viel wie zum New Yorker Vortagesschluss. Der Bund-Future, der auf der zehnjährigen Bundesanleihe basiert, stagnierte ebenfalls und notierte bei 154,08 Punkten.

Bei den deutschen Aktienwerten sorgte der knapp 30-prozentige Kursrutsch von Deutz für Aufsehen. Das ist der größte Absturz seit der Beinahe-Pleite vor knapp 20 Jahren. Am Vorabend hatte der Motorenbauer wegen einer schwächelnden Nachfrage seine Ergebnisziele gekappt. Da das Unternehmen zudem seine Prognosen für 2016 zurückgezogen habe, könne nicht mit einer baldigen Erholung der Aktie gerechnet werden, betonte ein Börsianer.

Kräftig zulegen konnten dagegen die europäischen Luxusgüter-Hersteller. Sie erhielten Auftrieb von einem überraschend starken Umsatzplus bei Richemont. Der Schweizer Konzern konnte bei seinen Kunden mit Schmuck der Marke Cartier oder edlen IWC-Uhren punkten. Daraufhin legten die Konkurrenten Burberry, LVMH, Kering, Salvatore Ferragamo, Moncler und Luxottica bis zu 4,4 Prozent zu. Richemont gewannen in Zürich knapp sieben Prozent.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...