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08.10.2015 14:33
Die Deutsche Bank erwartet für das dritte Quartal einen Verlust von 6,2 Milliarden Euro. Die Verluste gehen hauptsächlich auf Abschreibungen im Privatkunden- und Investmentbanking-Geschäft zurück.
Deutsche Bank mit Rekordverlust

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Die Deutsche Bank erwartet Belastungen, die das Ergebnis des 3. Quartals 2015 beträchtlich beeinflussen werden. In einer aktuellen Mitteilung heißt es:

„Eine Abschreibung des gesamten Geschäfts- oder Firmenwerts und bestimmter immaterieller Vermögenswerte in Corporate Banking & Securities (CB&S) und Private & Business Clients (PBC) von rund 5,8 Mrd Euro. Dies ist vor allem bedingt durch den Einfluss, den höhere regulatorische Kapitalanforderungen auf die Bewertung dieser Bereiche haben, sowie durch die derzeitigen Erwartungen hinsichtlich der Veräußerung der Postbank.

Eine Wertminderung auf den Buchwert der Beteiligung von 19,99%, welche die Deutsche Bank an Hua Xia Bank Co. Ltd. (Hua Xia) hält, in Höhe von rund 0,6 Mrd Euro. Hierin spiegelt sich eine Wertüberprüfung wider, die dadurch ausgelöst wurde, dass die Bank diese Beteiligung nicht länger als strategisch betrachtet.

Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten von rund 1,2 Mrd Euro, wovon ein Großteil voraussichtlich steuerlich nicht absetzbar ist. Die endgültigen Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im Quartal können durch weitere Ereignisse vor Schließung der Bücher und Veröffentlichung der Ergebnisse für das dritte Quartal beeinflusst werden.

Die Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts und immaterieller Vermögenswerte sowie der Hua Xia-Beteiligung werden keinen signifikanten Einfluss auf die regulatorischen Kapitalquoten der Deutschen Bank haben. Die Deutsche Bank erwartet derzeit zum Ende des dritten Quartals eine harte Kernkapitalquote (CET1) bei vollständiger Umsetzung der CRR/CRD4 Vorschriften von rund 11%. Hierbei sind erstmals die Vorschriften der European Banking Authority (EBA) zur „Prudential Valuation“ berücksichtigt.

Auf der Basis dieser Belastungen erwartet die Deutsche Bank, für das dritte Quartal 2015 einen Verlust vor Steuern von rund 6,0 Mrd Euro und einen Verlust nach Steuern von 6,2 Mrd Euro auszuweisen. Für die ersten neun Monate erwartet die Bank einen Verlust vor Steuern von rund 3,3 Mrd Euro und einen Verlust nach Steuern von 4,8 Mrd Euro.

Ohne Berücksichtigung der Wertanpassung des Geschäfts- oder Firmenwerts und immaterieller Vermögenswerte läge der Verlust vor Steuern im dritten Quartal bei rund 0,2 Mrd Euro und der Verlust nach Steuern bei 0,4 Mrd Euro, insbesondere aufgrund der Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und der Hua Xia Wertminderung. Auf derselben Basis erwartet die Deutsche Bank in den ersten neun Monaten 2015 einen Gewinn vor Steuern von rund 2,5 Mrd Euro und einen Gewinn nach Steuern von rund 0,9 Mrd Euro.

Als Teil der Planung zur Umsetzung der Strategie 2020 wird der Vorstand eine Reduzierung oder einen Ausfall der Dividende auf Aktien der Deutschen Bank für das Geschäftsjahr 2015 vorschlagen.

Alle vorgenannten Beträge sind Schätzungen. Die endgültigen Beträge werden in den kommenden Wochen ermittelt und werden in unserem Bericht zum Ergebnis des dritten Quartals veröffentlicht, zusammen mit Details zur Umsetzung der Strategie 2020. Dies ist jetzt für den 29. Oktober 2015 vorgesehen.“


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