Finanzen

China will Krise trotzen: Erstes Passagierflugzeug vorgestellt

Lesezeit: 1 min
02.11.2015 13:11
China hat sein erstes Passagierflugzeug entwickelt. Die Regierung in Peking erhofft sich Großaufträge aus dem Ausland, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.
China will Krise trotzen: Erstes Passagierflugzeug vorgestellt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

China hat sein erstes großes Passagierflugzeug fertiggestellt und rückt damit seinem Ziel näher, internationalen Flugzeugbauern Konkurrenz zu machen. Die C919 mit Plätzen für insgesamt 168 Passagiere wurde Regierungsfunktionären und Industrievertretern am Montag offiziell in der Wirtschaftsmetropole Shanghai präsentiert. Dort wurde das Flugzeug im vergangenen Jahr unter Aufsicht der staatlichen Commercial Aircraft Corporation of China (Comac) produziert – allerdings auch mit Komponenten aus dem Ausland.

Comac-Chef Jin Zhuanglong bezeichnete die Fertigstellung des Jets mit einer Reichweite von bis zu 5555 Kilometern als „bedeutenden Meilenstein in der Entwicklung von Chinas erstem einheimischen Flugzeug“. Für die Volksrepublik steht das Flugzeug für jahrelange Anstrengungen, die Abhängigkeit des Landes vom europäischen Flugzeugbauer Airbus und dem US-Konkurrenten Boeing zu verringern – und diesen gar noch Konkurrenz zu machen.

Der erste Testflug des 39 Meter langen Flugzeugs findet laut Comac voraussichtlich erst im kommenden Jahr statt. Ursprünglich war der Jungfernflug bereits für dieses Jahr vorgesehen. Die Zeitung China Daily berichtete gar, der erste Flug der C919 könnte sich bis 2017 verschieben.

Die Geschäfte der chinesischen Industrie sind im Oktober den achten Monat in Folge geschrumpft. Der Einkaufsmanagerindex stieg zwar um 1,1 auf 48,3 Punkte und somit auf den höchsten Wert seit Juni, wie aus der am Montag veröffentlichten Umfrage des Markit-Instituts mit dem Medienhaus Caixin hervorgeht. Allerdings blieb das Barometer erneut unter der Marke von 50 Zählern, ab der ein Wachstum signalisiert wird. Hoffnung auf ein Ende der Durststrecke macht aber die Entwicklung der Bestellungen aus dem Ausland: Die Exportaufträge wuchsen erstmals seit Monaten wieder, wenn auch nur leicht.

Der Abschwung hat sich verlangsamt“, sagte Caixin-Chefvolkswirt He Fan. „Das legt nahe, dass die bisherigen Konjunkturhilfen allmählich wirken.“ Die Zentralbank hat binnen eines Jahres sechsmal ihren Leitzins gesenkt, zuletzt im Oktober. Das billige Geld soll Investitionen und Konsum anschieben. Das Bruttoinlandsprodukt der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt war im dritten Quartal mit 6,9 Prozent so langsam gewachsen wie seit der weltweiten Finanzkrise 2009 nicht mehr.

Die Industrie leidet unter einer schwachen Nachfrage im In- und Ausland. Dies sorgt für Überkapazitäten, weshalb viele Firmen ihre Preise senken, was wiederum ihre Gewinne schmälert. Während die Dienstleistungsbranche bisher noch glänzen konnte, zeigten sich in der jüngsten Konjunkturstatistik auch hier Schwächen: Dort signalisiert der Einkaufsmanagerindex zwar weiter ein Wachstum, allerdings ist es so gering wie seit Ende 2008 nicht mehr.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...