Politik

Volkswagen gesteht „nicht erklärbare Werte“ bei 800.000 Fahrzeugen

Lesezeit: 1 min
03.11.2015 21:07
Volkswagen droht ein weiterer Schaden in Höhe von mindestens zwei Milliarden Euro: Der Konzern hat nämlich „nicht erklärbare Werte“ bei den Abgasen von 800.000 Fahrzeugen gefunden. Die VW-Aktie verlor fünf Prozent.
Volkswagen gesteht „nicht erklärbare Werte“ bei 800.000 Fahrzeugen

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Der Abgasskandal bei Volkswagen weitet sich aus. Bei internen Untersuchungen sei festgestellt worden, dass es bei der Bestimmung des CO2-Wertes für die Typ-Zulassung von Fahrzeugen zu „nicht erklärbaren Werten“ gekommen sei, teilte der Wolfsburger Konzern am Dienstag mit. Davon könnten nach derzeitigen Erkenntnisstand rund 800.000 Fahrzeuge betroffen sein. Die wirtschaftlichen Risiken könnten bei rund zwei Milliarden Euro liegen. Volkswagen hatte im September die Manipulation von Abgaswerten bei elf Millionen Diesel-Fahrzeugen weltweit zugegeben und für den Rückruf 6,7 Milliarden Euro zur Seite gelegt. Dabei ging es um die Manipulation von Stickoxid-Werten.

Eine verlässliche Bewertung der jetzt festgestellten Unregelmäßigkeiten sei derzeit nicht möglich, teilte VW weiter mit. Der Vorstand werde unverzüglich mit den zuständigen Zulassungsbehörden über die Konsequenzen sprechen. Volkswagen sei bestrebt, das weitere Vorgehen schnellstmöglich zu klären sowie eine korrekte Einstufung der CO2-Werte bei den betroffenen Fahrzeugen vorzunehmen. Um welche Fahrzeuge es sich handelt, teilte der Konzern nicht mit.

Spitzenvertreter des Aufsichtsrats, darunter Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, ließen sich vom VW-Vorstand ständig über die neue Entwicklung auf dem Laufende halten, sagten zwei mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Am kommenden Montag soll der Aufsichtsrat in Wolfsburg zusammen kommen, um über die wirtschaftlichen Folgen des Abgasskandals zu beraten. Dabei dürfte es auch um die jüngsten Vorwürfe der US-Umweltbehörde EPA gehen. Die Behörde hatte Volkswagen am Montag vorgeworfen, auch bei 3-Liter-Motoren getrickst zu haben. Dies hatten der Wolfsburger Autobauer zurückgewiesen und erklärt, es seien keine Abgaswerte in unzulässiger Weise verändert worden.

Im September hatte die EPA zunächst den Vierzylinder-Motor EA 189 aus den Jahren 2009 bis 2015 im Visier. Die neuen Untersuchungen beziehen sich auf die größeren 3-Liter-Aggregate der aktuellen Modelljahre. Damit bekommt der Skandal für VW möglicherweise eine neue Dimension.


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...

DWN
Panorama
Panorama Länder drängen Bund zur Handlung bezüglich des Deutschlandtickets
18.04.2024

Verkehrsminister erhöhen den Druck auf Bund und Länder in Finanzierungsstreit um Deutschlandticket.

DWN
Finanzen
Finanzen Tarifverhandlungen 2024 könnten Preisanstieg befeuern - Inflationsspirale droht
18.04.2024

Die anstehenden Tarifverhandlungen in den großen Industrien bedrohen die Preisstabilität in Deutschland: Eine IW-Studie sieht das...

DWN
Politik
Politik Festnahmen in Bayern: mutmaßliche Agenten mit Russlandverbindungen
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...