Politik

IWF sieht Zerfalls-Erscheinungen in der EU

Lesezeit: 1 min
11.11.2015 10:01
Der Internationale Währungsfonds warnt vor einem Zerfall der EU: Die Flüchtlingskrise und die Entwicklung in Großbritannien signalisierten einen Trend, der dem Chefökonom des IWF „viele Sorgen“ macht.
IWF sieht Zerfalls-Erscheinungen in der EU

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Flüchtlingskrise und die Erwägungen über einen Ausstieg Großbritanniens aus der EU gefährden nach Ansicht des Chefökonomen des Internationalen Währungsfonds (IWF), Maurice Obstfeld, die weitere Integration der europäischen Wirtschaft. „Ich mache mir viele Sorgen über den starken Trend in Europa, von der Marktintegration Abstand zu nehmen“, sagte Obstfeld der Nachrichtenagentur AFP. Mit dieser diplomatischen Formulierung meint der IWF-Ökonom mehr als nur eine Erweiterung: Der IWF hat stets gefordert, dass die EU zu einer vollständigen Wirtschafts- und Finanzunion werden müsse, um bestehen zu können.

Durch die Flüchtlingskrise entstehe „starker Druck“ auf die Politik der offenen Grenzen und der Mobilität der Arbeitskräfte, sagte Obstfeld. Ein zweiter „offensichtlicher“ Faktor sei „der Wunsch Großbritanniens, die EU möglicherweise zu verlassen“. Obstfeld, ein früherer Wirtschaftsberater von US-Präsident Barack Obama, ist seit September Chefökonom des IWF.

Der britische Premierminister David Cameron hatte am Dienstag seine Forderungen für eine EU-Reform präsentiert. Wenn seinen Forderungen nicht nachgegeben wird, droht Cameron mit einem Plädoyer für einen EU-Ausstieg. Vor fast drei Jahren hatte der britische Premier seinen EU-skeptischen Landsleuten versprochen, sie über einen Ausstieg aus der EU abstimmen zu lassen. Spätestens 2017, womöglich aber auch schon im kommenden Jahr, soll das „Brexit“-Referendum stattfinden.

 

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
27.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU blockiert Übernahme von ITA Airways und schützt Lufthansa vor sich selbst
27.03.2024

Brüssel hat neue Hürden für die Übernahme der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways aufgestellt. Die dänische EU-Kommissarin...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold verkaufen: So geht's und so erhalten Sie den besten Preis
27.03.2024

Der Goldpreis-Rekord liegt bei über 2.200 US-Dollar, erst kürzlich erreichte das Edelmetall dieses historische Hoch. Viele Goldbesitzer...