Politik

Nach Streit mit CSU: Grüne bieten Merkel politisches Asyl an

Lesezeit: 1 min
21.11.2015 16:11
Die Grünen laden Angela Merkel ein, jederzeit auf einem Parteitag zu sprechen. Grünen-Chef Cem Özdemir sagte der Kanzlerin eine anständige Behandlung zu. Niemand werde sie so ungehobelt attackieren wie die CSU am Freitagabend.
Nach Streit mit CSU: Grüne bieten Merkel politisches Asyl an

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach dem von CSU-Chef Horst Seehofer auf offener Bühne ausgetragenen Streit mit der Kanzlerin über die Flüchtlingspolitik haben die Grünen Angela Merkel (CDU) demonstrativ auf ihren eigenen Parteitag eingeladen. Die Kanzlerin würde als Gast bei seiner Partei „anständig behandelt und nicht wie bei der CSU in Bayern", sagte Grünen-Chef Cem Özdemir am Samstag am Rande des Parteitags in Halle dem SWR. "Sie ist jederzeit eingeladen zu kommen."

Auf offener Bühne so unhöflich gegen die Bundeskanzlerin zu sein, "das macht man einfach nicht", sagte Özdemir weiter. "Das ist einfach unanständig, unhöflich, ungehobelt. Ich weiß nicht, wo man bei der CSU Manieren gelernt hat." Die Grünen würden mit Merkel als Gast sicher auch kritisch diskutieren, "aber nie die Grenzen des Anstands überschreiten".

Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) nannte den Auftritt Seehofers "eine abstoßende Form von politischer Unkultur". Die CSU und Seehofer hätten Merkel an den Pranger gestellt, aber nicht nur sie, "sondern die Idee eines Zusammenlebens in einer offenen, in einer bunten, in einer multireligiösen und multikulturellen Gesellschaft, die sich nicht einschließt in einer Festung", sagte die aus Bayern stammende Roth. "Das war wirklich erschreckend."

Seehofer hatte am Freitagabend auf dem CSU-Parteitag in München die Konfrontation mit Merkel gesucht und die Kanzlerin nach ihrer Gastrede auf offener Bühne angegriffen. Die CDU-Chefin hatte in ihrer Rede die von den Christsozialen vehement geforderte Einführung von Obergrenzen für die Zuwanderung erneut abgelehnt.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...