Politik

Vereinte Nationen stärken Putin den Rücken im Kampf gegen den IS

Lesezeit: 2 min
22.11.2015 18:12
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ist der Auffassung, Russland könne eine führende Rolle im globalen Kampf gegen den Terror spielen. Er forderte die USA und Russland auf, gegen den IS zu kooperieren. Russland kämpft nun auch im Kaukasus gegen islamistische Terroristen.
Vereinte Nationen stärken Putin den Rücken im Kampf gegen den IS

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Zusammenarbeit von Russland und den USA im Kampf gegen den Terror als unumgänglich bezeichnet. Er lobte die Initiative der Russen, gemeinsam mit den USA diesen Kampf entschieden zu führen. Die TASS berichtet, dass Ban gesagt habe, Russland könne eine führende Rolle im internationalen Kampf gegen den Terror spielen. Er erwartet auch die solidarische Zusammenarbeit mit den US selbst: Die Vereinten Nationen würden gerade Ideen zur Terrorismusbekämpfung sammeln und Erfahrungen austauschen. Anfang nächsten Jahres werde die UN dann einen umfangreichen Plan vorstellen, wie Gewalt und Extremismus bezwungen werden könnten, kündigte Ban am Sonntag beim Ostasien-Gipfel in Malaysia an. "Wir müssen dafür zusammenstehen." Der gemeinsame Feind heiße IS. Auf französische Initiative hin hatte der UN-Sicherheitsrat am Freitag eine Resolution verabschiedet, die zum Kampf gegen den IS aufruft.

Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedew sagte, Länder mit einem großen muslimischen Bevölkerungsanteil müssten zusammen gegen den IS vorgehen. "Es ist jetzt klar, dass wir die Bedrohung nur bekämpfen können, wenn wir unsere Kräfte bündeln." Die Vereinten Nationen müssten dafür genutzt werden.

Russische Sicherheitskräfte töteten nach amtlichen Angaben im Nordkaukasus elf militante Islamisten. Die in der Teilrepublik Kabardino-Balkarien ausgehobene bewaffnete Gruppe habe geholfen, Kämpfer zum IS nach Syrien zu schleusen. Zudem habe sie Anschläge im Nordkaukasus vorbereitet, teilte das Anti-Terror-Komitee in Moskau mit.

Die Extremisten-Organisation hat die Verantwortung für die Anschläge in Paris mit mindestens 130 Toten übernommen sowie auch für den Absturz eines russischen Passagierflugzeuges in Ägypten mit 224 Toten. Mit brutaler Gewalt geht der "Islamische Staat" (IS) zudem in Syrien, Irak und anderen Ländern gegen Andersgläubige vor.

Russland und die USA, deren ohnehin angespanntes Verhältnis seit dem Ukraine-Konflikt schwer belastet ist, beteuerten auf dem Kongress grundsätzlich ihre Bereitschaft zur Kooperation. Den IS zu zerstören, sei ein realistisches Ziel, sagte US-Präsident Barack Obama. "Wir werden das hinbekommen." Es würden Gebiete zurückerobert, die Finanzierung untergraben und die Versorgungslinien gekappt.

Nach der Geiselnahme in einem Luxus-Hotel in Mali hatte bereits Russlands Präsident Wladimir Putin zur internationalen Zusammenarbeit gegen radikale Islamisten aufgerufen. Unter den Opfern in Bamako waren auch Russen, die für die Fluggesellschaft Wolga-Dnjepr arbeiteten. Zu dem Anschlag bekannten sich zwei Al-Kaida-Ableger, die Gruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb sowie Al-Mourabitoun. Hinweise auf eine Beteiligung des IS gibt es nach Angaben aus US-Regierungskreisen nicht.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier forderte die Kriegsparteien in Syrien dazu auf, ihre Konflikte beizulegen und gemeinsam gegen den IS zu kämpfen. "Es muss endlich Schluss damit sein, dass sich die syrische Armee, die freie syrische Armee und moderate Milizen-Gruppen im Drei-Fronten-Krieg verschleißen, statt gemeinsam gegen Isis zu kämpfen. Wir müssen jetzt alle zusammenbringen, die gegen Isis sind", sagte Steinmeier der Bild-Zeitung. Der IS wird teilweise auch Isis genannt - eine Abkürzung, unter der er früher auftrat. Im Irak gebe es militärische Erfolge gegen den IS etwa durch das abgestimmte Vorgehen zwischen der Armee den kurdischen Peschmerga-Milizen


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...