Finanzen

Deutsches Biotech-Unternehmen Brain geht an die Börse

Lesezeit: 1 min
05.01.2016 16:16
Die hessische Brain AG geht an die Frankfurter Börse. Die Erstnotiz des Biotech-Unternehmens Anfang Februar soll einen zweistelligen Millionenbetrag für weitere Forschungsinvestitionen einbringen. Das Unternehmen macht Enzyme für industrielle Anwendungen nutzbar.
Deutsches Biotech-Unternehmen Brain geht an die Börse
Die Brain AG stellt unter anderem Enzyme für die chemische Industrie her. (Foto: Kristian Barthen, Archiv BRAIN AG)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Zum ersten Mal seit gut neun Jahren wagt ein deutsches Biotech-Unternehmen den Sprung an die Frankfurter Börse. Die Brain AG aus dem südhessischen Zwingenberg machte ihre Börsenpläne am Dienstag offiziell. Das Unternehmen wolle einen „signifikanten zweistelligen Millionenbetrag“ mit der Aktienemission einnehmen, sagte ein Brain-Sprecher. Der Erlös soll fast ausschließlich an Brain selbst gehen. Die Großaktionäre, allen voran die MP Beteiligungs-GmbH der Kaiserslauterner Unternehmerfamilie Putsch („Recaro“) wollen Finanzkreisen zufolge zusammen eine deutliche Mehrheit behalten. MP, die derzeit 51 Prozent an Brain hält, werde nur als Mehrzuteilungsoption Aktien abgeben.

Das Unternehmen will Enzyme und andere Wirkstoffe aus dem „Werkzeugkasten der Natur“ für industrielle Anwendungen in der Chemie-, Kosmetik-, Nahrungsmittel- und Medizinindustrie nutzbar machen. Der Erlös aus dem Börsengang soll in Forschung und Entwicklung und in den Ausbau des Eigenvertriebs fließen.

Die Erstnotiz von Brain ist Insidern zufolge Anfang Februar geplant. Das Biotech-Unternehmen will den Umstand nutzen, dass viele große Anleger zu Jahresbeginn auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten sind. Börsengänge zu einem so frühen Zeitpunkt im Jahr sind selten, weil die meisten Börsenneulinge ihren Jahresabschluss dann noch nicht fertig haben. Bei Brain endet das Geschäftsjahr aber am 30. September. 2014/15 lag die Gesamtleistung bei 25,7 Millionen Euro, dabei schrieb Brain einen operativen Verlust vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 4,6 Millionen Euro. Als Finanzvorstand hat Brain den kapitalmarkt-erfahrenen Georg Kellinghusen angeheuert, der unter anderem im Vorstand von Alno, Escada und Zapf Creation gearbeitet hatte. Begleitet wird der Börsengang von der Investmentbank Oddo Seydler.

Die meisten deutschen Biotech-Unternehmen hatten zuletzt Börsenplätze außerhalb Deutschlands gewählt. Die schwäbische Curetis war 2015 an die Amsterdamer Euronext gegangen, ebenso ein ein Jahr zuvor Probiodrug aus Halle. Der Tübinger Krebs-Spezialist Affimed hatte sich 2014 für die New Yorker Nasdaq entschieden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Finanzen
Finanzen Smallcap-Aktien: Lohnt sich ein Investment?
29.03.2024

Nebenwerte sind derzeit relativ gering bewertet und könnten von Zinssenkungen profitieren. Macht ein Einstieg Sinn für risikobereite...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich
29.03.2024

Europas größte Volkswirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt. Die Aussichten für die nächsten Monate sind nach Experteneinschätzung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manche Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...