Die Europäische Zentralbank hat die Leitzinsen nicht verändert. Der Schlüsselsatz für die Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld bleibt auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent. Dort liegt er bereits seit September 2014, ohne dass dies zur gewünschten Stimulierung der Inflationsraten geführt hat.
Hingegen sieht sie eine Reihe von Gefahren für die Konjunktur in Europa. Zu diesen gehörten niedrige Inflationsraten, die derzeitigen Turbulenzen an den Finanzmärkten und geopolitische Krisen wie der Syrien-Konflikt. Insgesamt hätten sich die Rahmenbedingungen in den vergangenen Wochen verändert. Die Währungshüter wollen im Frühjahr die „technischen Parameter“ des umstrittenen Anleihen-Kaufprogramms überprüfen, wie aus dem Protokoll der EZB-Ratssitzung von Anfang Dezember hervorgeht. Dort wurde beschlossen, die Anleihen-Käufe um mindestens sechs Monate bis Ende März 2017 zu verlängern. Allein dadurch steigt das geplante Volumen des Programms auf rund 1,5 Billionen Euro.
Seit der vorigen Sitzung der Währungshüter Anfang Dezember ist der bereits lange Zeit sinkende Ölpreis nochmals um rund 30 Prozent abgestürzt. Dieser Effekt hält auch die Inflation in der Euro-Zone am Boden. Die Preise stiegen im Dezember nur um 0,2 Prozent, womit die EZB ihr Ziel von knapp zwei Prozent weiterhin deutlich verfehlt.