Finanzen

US-Richter setzt Volkswagen Frist in Abgasaffäre

Lesezeit: 1 min
26.02.2016 09:47
In der Auseinandersetzung um manipulierte Abgaswerte erhöhen die USA den Druck auf Volkswagen. Ein Richter hat dem Konzern eine Frist eingeräumt, innerhalb derer VW einen Plan zur Normalisierung der Abgaswerte vorlegen müsse. Derzeit läuft in den USA eine Sammelklage gegen den deutschen Autobauer.
US-Richter setzt Volkswagen Frist in Abgasaffäre

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

In der Affäre um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen hat ein US-Richter dem deutschen Autobauer eine Frist gesetzt, wie Reuters meldet. VW müsse bis zum 24. März einen Plan vorlegen, wie es die manipulierten Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen wieder in den Normbereich zurückbringen wolle, verlautete am Donnerstag aus Justizkreisen in San Francisco. Demnach sagte VW-Anwalt Robert Giuffra bei der Anhörung, Volkswagen sei daran interessiert, die Angelegenheit „so schnell wie möglich“ zu regeln.

Bei dem kalifornischen Richter Charles Breyer war Anfang der Woche eine Sammelklage gegen VW eingereicht worden. Fast 200 VW-Kunden aus allen 50 US-Bundesstaaten werfen dem Wolfsburger Autobauer Betrug vor und fordern eine Entschädigung. Eine genaue Summe wird in der Sammelklage nicht genannt, der Betrag könnte aber in die Milliarden gehen.

Das Vorgehen von Volkswagen sei „eines der dreistesten Verbrechen von Unternehmen in der Geschichte“, heißt es in der Zivilklage. Der Konzern habe „um jeden Preis“ gewinnen wollen und dabei umweltbewusste US-Bürger mit falschen Versprechungen gelockt.

Die Klage richtet sich auch gegen die VW-Töchter Audi und Porsche sowie den Automobilzulieferer Bosch. Auch hochrangige Manager der Konzerne sollen demnach persönlich haften. Namentlich wurden unter anderem der ehemalige VW-Vorsitzende Martin Winterkorn, sein Nachfolger Matthias Müller, Audi-Chef Rupert Stadler sowie die ehemaligen VW-Ingenieure Ulrich Hackenberg und Wolfgang Hatz genannt.

Volkswagen hatte zugeben müssen, dass weltweit bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen mehrerer Marken eine Manipulations-Software eingesetzt wurde, die den Stickoxid-Ausstoß im Testbetrieb zu niedrig auswies. Besonders in den USA, wo rund 600.000 Autos betroffen sind, drohen dem Konzern hohe Strafzahlungen und Schadenersatzforderungen. VW hat den renommierten Anwalt Kenneth Feinberg engagiert, um einen Entschädigungsfonds aufzulegen.


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...