Finanzen

Japans Industrie-Produktion geht deutlich zurück

Lesezeit: 1 min
30.03.2016 09:40
Die japanische Industrieproduktion ist im Februar deutlich zurückgegangen. Dadurch steigen die Chancen, dass es im ersten Quartal des laufenden Jahres zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung kommt. Dies würde bedeuten, dass die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt in die Rezession rutscht.
Japans Industrie-Produktion geht deutlich zurück

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Japan verzeichnet den stärksten Einbruch der Industrieproduktion seit der Atomkatastrophe von Fukushima vor fünf Jahren. Die Unternehmen stellten im Februar 6,2 Prozent weniger her als im Vormonat, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Daten des Handelsministeriums hervorgeht. Der Rückgang fiel damit stärker aus als von Experten erwartet. Im Januar hatte die Produktion noch um 3,7 Prozent zugelegt.

„Es ist möglich, dass die japanische Wirtschaft nun das zweite Quartal in Folge schrumpft“, sagte Ökonom Hiroshi Shiraishi vom Geldhaus BNP Paribas. Im letzten Vierteljahr 2015 war die nach den USA und China drittgrößte Volkswirtschaft der Welt wegen schwächelnder Exporte und lahmender Konsumausgaben bereits in den Minusbereich gerutscht. Sinkt das Bruttoinlandsprodukt auch im ersten Quartal 2016, sprechen Experten von einer Rezession.

Der schwache Jahresauftakt erhöht nun den Druck auf die Regierung, mehr Geld in die Hand zu nehmen, um der Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Sie könnte außerdem die für 2017 geplante erneute Anhebung der Mehrwertsteuer aussetzen. „Das alles stützt die Wirtschaft kurzfristig, wäre aber keine grundlegende Änderung“, sagte Analyst Shiraishi. „Strukturelle Reformen wie eine Einwanderungspolitik für die Sicherung von Arbeitskräften sind notwendig, um Japans Wachstumspotenzial zu sichern.“

Zum jüngsten Einbruch der Produktion trugen mehrere Sonderfaktoren bei. Dazu gehörte der diesjährige Termin des Neujahrsfests in China und anderen asiatischen Ländern, der wichtigsten Exportregion Japans. In dieser Zeit machen viele Kunden traditionell Werksferien, ähnlich wie in westlichen Ländern über Weihnachten und Neujahr üblich. Zudem stoppte der weltgrößte Autobauer Toyota seine Produktion für eine Woche, nachdem es eine Explosion in einem Stahlwerk gab.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Smallcap-Aktien: Lohnt sich ein Investment?
29.03.2024

Nebenwerte sind derzeit relativ gering bewertet und könnten von Zinssenkungen profitieren. Macht ein Einstieg Sinn für risikobereite...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich
29.03.2024

Europas größte Volkswirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt. Die Aussichten für die nächsten Monate sind nach Experteneinschätzung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manche Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...