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Schneller als erwartet: Preise für E-Auto-Batterien deutlich gesunken

Lesezeit: 2 min
11.04.2016 09:14
Der Preisunterschied zwischen Elektroautos und konventionellen Fahrzeugen könnte in den kommenden Jahren signifikant schrumpfen. Grund sind die sinkenden Kosten für die eingebauten Akkus. Diese müssten die Hersteller dann allerdings großzügiger als bisher an ihre Kunden weitergeben.
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Der Preis von in Elektroautos eingebauten Lithium-Ionen-Akkus ist einer Studie zufolge vergangenes Jahr um 25 Prozent gesunken - und damit deutlich schneller als erwartet. Ende 2015 zahlten die Autohersteller 275 Euro pro Kilowattstunde, wie es in der Studie des Beratungsunternehmens Horvath & Partners heißt, die der Branchenzeitung „Automobilwoche“ vorlag. Setzt sich der Trend fort, werde eine Kilowattstunde im Jahr 2020 nicht mehr als 110 Euro kosten.

E-Autos im Schnitt noch 45 Prozent teurer

Einen derartigen Preis hätten Branchenexperten eigentlich erst 2020 erwartet, berichtet die AFP. Bei E-Autos sind die Batterien für 20 bis 30 Prozent des Gesamtpreises verantwortlich. Dennoch sank der Preis für die Fahrzeuge von 2014 auf 2015 nur geringfügig, wie die Untersuchung ergab: Elektroautos waren demnach 2014 im Schnitt 45 Prozent teurer als ein vergleichbares Modell mit Verbrennungsmotor, 2015 betrug dieser Unterschied noch 41 Prozent.

Setze sich der Trend der vergangenen Jahre fort, werde der Aufschlag für E-Autos im Jahr 2020 noch rund 15 Prozent betragen, prognostizieren die Autoren der Studie. „Die Hersteller werden die Preissenkung bei Batterien wohl nicht weitergeben, da die Kostenreduktion eher in eine höhere Reichweite investiert wird“, so Studienleiter Oliver Greiner zur „Automobilwoche“. Um auf dem Massenmarkt voll akzeptiert zu werden, dürfe der Preisunterschied zu konventionellen Autos jedoch nicht mehr als zehn Prozent betragen.

Wachstumsrate der Elektromobilität weiterhin auf hohem Niveau

Insgesamt sei 2015 für die Elektromobilität in Deutschland „ein durchwachsenes Jahr“ gewesen, so das Beratungsunternehmen. Auf der einen Seite habe die Wachstumsrate der Elektromobilität weiterhin auf dem hohem Niveau der Vorjahre gehalten werden können. „So waren Ende 2015 rund 44.000 Elektrofahrzeuge (inkl. Plug-ins) auf Deutschlands Straßen unterwegs – ein Plus von gut 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr, davon knapp 26.500 rein elektrisch.“ Und doch, der erhoffte große Schwung sei das auf der anderen Seite nicht gewesen. „Lediglich fünf neue Plug-in-Modelle kamen 2015 auf den Markt – und kein einziges neues reines Elektrofahrzeug“, heißt es hier.

Eine „große emotionale Hürde“ für den Durchbruch der Elektromobilität bleibt nach Ansicht der Fachleute nach wie vor die Reichweite von E-Autos. 2014 sei der Durchbruch der durchschnittlichen Reichweite über die 200-Kilometer-Grenze gelungen. Auch die Standardreichweite der im vergangenen Jahr gekauften rein batteriebetriebenen Fahrzeuge liege bereits bei etwa 240 Kilometern, entsprechend den Herstellerangaben. „Verschiedene Automobilhersteller haben bereits angekündigt, diesen Wert in den kommenden Jahren deutlich nach oben schieben zu wollen. Wir gehen davon aus, dass bis 2020 ein neu zugelassenes reines Elektroauto im Durchschnitt deutlich über 400 Kilometer mit einer Batterieladung zurücklegen kann“, so die Einschätzung bei Horvath & Partners.


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