Deutschland

Nokia-Mitarbeiter protestieren gegen Stellenabbau

Lesezeit: 1 min
13.04.2016 18:00
Beschäftigte des Telekom-Ausrüsters Nokia Networks sind gegen den angekündigten Stellenabbau auf die Straße gegangen. Rund 600 Mitarbeiter haben vor dem Gebäude des Managements in München demonstriert. Der finnische Konzern will bundesweit 1400 seiner rund 4800 Stellen streichen.
Nokia-Mitarbeiter protestieren gegen Stellenabbau

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Hunderte Beschäftigte des Telekom-Ausrüsters Nokia Networks sind am Mittwoch in München gegen das angekündigte Sparprogramm mit massivem Stellenabbau auf die Straße gegangen. Nach einer außerordentlichen Betriebsversammlung seien rund 600 Beschäftigte des Unternehmens dem Aufruf der IG Metall gefolgt und hätten vor dem Gebäude des Managements protestiert, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch mit. Bereits am Vortag habe es ähnliche Aktionen an den Standorten des einstigen Konkurrenten Alcatel-Lucent in Nürnberg und Stuttgart gegeben, den Nokia übernommen hatte.

„Ein Unternehmen, das blendend dasteht, hat kein Recht, ein Viertel der Belegschaft zu entlassen“, so die IG Metall auf ihrer Facebook-Seite.

In München hat Nokia Networks derzeit noch rund 1500 Beschäftigte, bundesweit kommen beide Unternehmen nach Gewerkschaftsangaben zusammen auf rund 4800 Mitarbeiter. Nokia habe neben München noch Standorte in Düsseldorf, Berlin und Ulm. Das finnische Unternehmen hatte ein massives Sparprogramm mit dem Abbau Tausender Arbeitsplätze angekündigt. In Deutschland sollen bis 2018 rund 1400 Jobs gestrichen werden und in Finnland 1300 Stellen.

Die jährlichen Betriebskosten sollen - wie schon zur Übernahme angekündigt - bis Ende 2018 um 900 Millionen Euro gedrückt werden. Nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg stehen weltweit insgesamt 10 000 bis 15 000 Arbeitsplätze auf der Kippe. Nokia kam Ende 2015 zusammen mit den Neuzugängen von Alcatel-Lucent auf rund 106 000 Mitarbeiter weltweit.

„Wir werden diesen Personalabbau auf keinen Fall so hinnehmen“, erklärte Martin Kimmich, 2. Bevollmächtigter der IG Metall München und der für Nokia bundesweit zuständige Betreuer der Gewerkschaft. Das Unternehmen stehe blendend da. „Wir fordern eine Perspektive für die Beschäftigten in Deutschland.“ Nokia hatte erklärt, Deutschland solle unter anderem ein wichtiger Standort für Forschung und Entwicklung bleiben.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...