Finanzen

Frühindikator Konjunktur: Gegenwind für deutsche Wirtschaft

Lesezeit: 1 min
16.06.2016 01:12
Die Commerzbank rechnet mit einer schwächelnden Konjunktur in Deutschland. Der betreffende Frühindikator ist im Mai gesunken. Die Bank erwartet nicht, dass es in den kommenden Monaten aufwärts geht.
Frühindikator Konjunktur: Gegenwind für deutsche Wirtschaft

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In einer interessanten Analyse beschreibt Ralph Solveen von der Commerzbank den Verlauf des Frühindikators „Early Bird“ im Mai und die entsprechenden Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft:

Der Early Bird hat sich im Mai von seinem deutlichen Rückgang im Vormonat nicht erholt, sondern ist sogar noch einmal geringfügig auf 0,02 gefallen. Damit zeigt er, dass die deutsche Wirtschaft derzeit von den zyklischen Faktoren per Saldo keinen Rückenwind bekommt. Zwar ist die Geldpolitik weiterhin extrem expansiv, aber von der Weltwirtschaft und dem Devisenmarkt kommt derzeit sogar Gegenwind. Damit spricht unser Frühindikator weiter eher für eine schwächere Konjunktur als für ein nachhaltig stärkeres Wachstum.

Nach den starken Schwankungen im bisherigen Jahresverlauf scheint sich unser Early Bird nun nahe der Nulllinie zu stabilisieren. Geholfen hat ihm im Mai der zuletzt wieder etwas schwächere Euro, wegen dem der reale Außenwert einer fiktiven D-Mark nur noch 2½% höher lag als vor einem Jahr. Im April hatte dieses Plus noch 3½% betragen. Dieses wurde aber durch einen geringfügig höheren kurzfristigen Realzins wieder neutralisiert.

Damit befindet sich der Early Bird auf einem deutlich niedrigeren Niveau als im vergangenen Herbst und erst recht als in der ersten Hälfte von 2015. Gemessen an ihm gibt es also weiter keinen Grund, weshalb die deutsche Wirtschaft nachhaltig einen Gang hochgeschaltet haben sollte bzw. in den kommenden Monaten hochschalten sollte. Folglich dürfte der jüngste Anstieg des Ifo-Geschäftsklimas kaum der Beginn einer neuen Aufwärtsbewegung des Index sein, und auf das deutliche Plus des reale Bruttoinlandsproduktes zum Jahresbeginn dürfte im laufenden zweiten Quartal – trotz der recht erfreulichen April-Zahlen bei der Industrieproduktion – wohl wieder ein deutlich geringerer Zuwachs folgen.


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