Politik

Merkel: Sanktionen gegen Russland bleiben in Kraft

Lesezeit: 1 min
20.06.2016 15:16
Bundeskanzlerin Merkel hat die auf dem G7-Gipfel vorgegebene Entscheidung bestätigt und mitgeteilt, dass kein Grund für ein Ende der Russland-Sanktionen vorliege. In den anderen EU-Staaten gibt es nur noch wenig Widerstand gegen die Sanktionen. Lediglich Italien zeigt sich störrisch - will das Problem aber offenkundig bilateral mit Russland lösen.
Merkel: Sanktionen gegen Russland bleiben in Kraft
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der polnische Präsident Andrzej Duda nach einer gemeinsamen Pressekonferenz am 17.06.2016 in Berlin.

Angela Merkel sieht keinen Grund zur Aufhebung der EU-Sanktionen gegen Russland. Das betonte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Auch die G7-Staaten hätten vor kurzem nochmals betont, dass die Sanktionen im Zusammenhang mit dem "russischen Eingreifen in der Ostukraine" verhängt worden seien, sagte Seibert laut Reuters. "Die Aufhebung der Sanktionen ist gekoppelt an das Entfallen dieser Ursachen. Derzeit gibt es keinen Grund, von einer Aufhebung zu sprechen", betonte Seibert. Derzeit fänden intensive Bemühungen der Bundesregierung und der französischen Regierung statt, um wieder Bewegung in den stockenden Aussöhnungsprozess in der Ostukraine zu bringen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes.

In der Ostukraine kontrollieren pro-russische Separatisten immer noch große Gebiete. Sowohl die Ukraine als auch Russland sollen dazu bewegt werden, für eine dauerhafte Waffenruhe sowie die im Minsker Abkommen zugesagten Lokalwahlen zu sorgen. Am Rande des EU-Außenministertreffens in Luxemburg hieß es, dass die EU möglicherweise noch diese Woche die Ende Juli auslaufenden EU-Wirtschaftssanktionen gegen Russland verlängern könnte.

Die EU-Staaten haben sich im großen und ganzen in ihr Schicksal gefügt: Es wird allgemein damit gerechnet, dass die Verlängerung wie schon vor sechs Monaten mehr oder weniger durchgewinkt wird. Auch der Widerstand Italiens hält sich, im Unterschied zur vorangegangenen Verlängerung, in Grenzen. Es kann angenommen werden, dass die Italiener versuchen, mit Russland Sonderkonditionen zu verhandeln. Italiens Premier Renzi war beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg mit Russlands Präsident Wladimir Putin zusammengetroffen. Die osteuropäischen Staaten versuchen, die wirtschaftlichen Verluste durch eine erhöhte Nato-Präsenz auszugleichen. Zu diesem Zweck wird Russland als militärische Gefahr für Osteuropa bezeichnet. Neue Nato-Aktivitäten bringen den Staaten zusätzliche Einnahmen. Führend in dieser Hinsicht ist Polen, das mit Donald Tusk auch den EU-Ratspräsident stellt.

Die Sanktionen schaden der Wirtschaft in den EU-Staaten schwer und schwächen die Europäer in der sich abzeichnenden rezessiven Phase der globalen Wirtschaft.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...