Politik

Italien klagt „Profiteure“ der Flüchtlings-Krise an

Lesezeit: 1 min
09.08.2016 23:20
Der italienische Innenminister Angelino Alfano hat in einem Interview mit La Repubblica gesagt, dass es Organisationen gebe, die politische Vorteile aus der Flüchtlings-Krise ziehen. Welche Organisationen er damit meint, ließ er offen.
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In einem Interview mit der Printausgabe der Zeitung La Repubblica hat der italienische Innenminister Angelino Alfano gesagt, dass es „verheerende“ Auswirkungen für Europa hätte, wenn die Türkei die „Tore“ öffnen und den Flüchtlingsstrom weiterziehen lassen würde.

Alfano wörtlich: „Die internationale Gemeinschaft muss alarmiert und aufmerksam sein. Seit 2015 haben wir 344 Schiffe nach möglichen ausländischen Kämpfern durchsucht, die die Flüchtlings-Route nutzen, um nach Europa einzureisen. Die türkische Entwicklung ist besorgniserregend, da - wie auch anderswo – die Migration als eine diplomatische Waffe genutzt werden kann. Die Türkei hat Millionen von Flüchtlingen auf ihrem Territorium. Erdogan soll sich die Menschenrechte in Erinnerung rufen. Doch wir müssen uns in Erinnerung rufen, was in den Ländern des Arabischen Frühlings – einschließlich in Libyen – passiert ist, wo gedacht wurde, dass bessere Zeiten kommen werden.“

Es müsse jedem klar werden, dass es nur aufgrund der strengen Kontrollen an der französisch-italienischen Grenze in Ventimiglia gelungen sei, dass Ventimiglia nicht zu einem italienischen Calais geworden ist. Die dortigen Auseinandersetzungen seien nicht im Zusammenhang mit der Migration einzustufen. Es gebe Organisationen, die diese Krise nutzen, um politischen Profit aus der aktuellen Lage zu ziehen und subversiv vorgehen. Deshalb hätten die italienischen Behörden eine „harte Gangart“ gewählt. „Dank der vorbeugenden Kontrollen konnten wir Personen mit Angriffswaffen stoppen. Doch wir werden keine Nachsicht mit denen haben, die die Migration ausnutzen.

Am vergangenen Freitag hatten etwa 150 Flüchtlinge die Polizeisperren in Ventimiglia durchbrochen. Im aktuellen Jahr sollen nach Informationen der Presse 94.000 Boots-Flüchtlinge in Italien gestrandet sein.


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