Politik

Flüchtlings-Deal: EU hat bereits 105 Millionen Euro an Türkei gezahlt

Lesezeit: 1 min
17.08.2016 03:48
Die EU hat der Türkei im Zusammenhang mit dem Flüchtlings-Deal bisher 105 Millionen Euro überwiesen. Das ist mehr, als von Präsident Erdogan bisher behauptet wurde. Allerdings ist es auch noch weit von den zugesagten 3 Milliarden Euro entfernt.
Flüchtlings-Deal: EU hat bereits 105 Millionen Euro an Türkei gezahlt

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Türkei verlangt von der EU, dass die Vereinbarungen im Rahmen des Flüchtlingsabkommens mit der EU zeitgleich umgesetzt werden. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatte Ende Juli gesagt, dass die EU ihr Versprechen nicht halten würde. „Der Westen unternimmt keine Schritte in der Flüchtlingsfrage. Sie haben uns Hilfen in Höhe von drei Milliarden zugesagt. Fragen sie die EU, wie viel sie bisher ausgezahlt hat?“, zitiert die Nachrichtenagentur Anadolu Erdogan. Erdogan zufolge sollen nur symbolische Summen geflossen sein. Dieselbe Aufforderung hatte Erdogan auch im ARD-Interview dem nicht besonders gut vorbereiteten Moderator Gottlieb zukommen lassen. Gottlieb behauptete zwar, dass die ARD nachgefragt habe, konnte aber keine Summe nennen.

„Unsere europäischen Freunde, die Regierenden, sind nicht aufrichtig. Wir haben drei Millionen Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak in der Türkei. Die EU hat ihre Versprechen diesbezüglich nicht eingehalten. Wir haben zwölf Milliarden US-Dollar bislang für Flüchtlinge ausgegeben, aber keine Unterstützung erhalten“, zitiert die Deutsche Welle Erdogan.

Ein Sprecher der EU-Kommission nannte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten nun konkrete Zahlen:

„Die EU-Kommission hat bisher mehr als 2,15 Milliarden Euro der für dieses und nächstes Jahr vorgesehenen 3 Mrd. Euro für die Unterstützung der Flüchtlinge in der Türkei bereitgestellt. Von diesen Mitteln wiederum wurden bislang 229 Millionen Euro vertraglich für einzelne Projekte gebunden. Ausbezahlt wurden bislang 105 Millionen Euro.

Die Finanzierung im Rahmen der Fazilität für Flüchtlinge in der Türkei dient zur Unterstützung von Flüchtlingen, die sich in diesem Land aufhalten; sie ist keine Finanzierungsquelle für die Türkei. Ziel ist die Verbesserung der Lebensbedingungen von Flüchtlingen in der Türkei im Rahmen des umfassenden Ansatzes der EU zur Bewältigung der Flüchtlingskrise innerhalb und außerhalb der EU.

Die von der EU finanzierten humanitären Projekte in der Türkei dienen der Deckung grundlegender Bedürfnisse von Flüchtlingen und Migranten, wie medizinische Grundversorgung, Lebensmittelversorgung und Hilfe für Kriegsversehrte. Projekte im Bildungsbereich dienen der Finanzierung des Schultransports und dem Zugang zu informeller Bildung. Dabei wird besonderes Augenmerk auf den Schutz besonders gefährdeter Personen und insbesondere von Kindern gelegt.“

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Finanzen
Finanzen Smallcap-Aktien: Lohnt sich ein Investment?
29.03.2024

Nebenwerte sind derzeit relativ gering bewertet und könnten von Zinssenkungen profitieren. Macht ein Einstieg Sinn für risikobereite...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich
29.03.2024

Europas größte Volkswirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt. Die Aussichten für die nächsten Monate sind nach Experteneinschätzung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manche Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...