Am Wochenende wurde in der türkischen Stadt Cizre ein Selbstmord-Anschlag auf ein Polizeigebäude verübt. Ein mit Bomben beladener Lkw detonierte vor dem Gebäude. Bei dem Anschlag sollen nach Informationen der Nachrichtenagentur Anadolu elf Polizei-Beamte ums Leben gekommen sein, berichtet die Oppositionszeitung Cumhuriyet. 78 weitere Polizisten und Zivilisten sollen schwerverletzt worden sein.
Die PKK-nahe Nachrichtenagentur ANF veröffentlichte eine Mitteilung der Dachorganisation der PKK und der syrischen YPG (HPG), die sich zum Anschlag bekannte. Nach Informationen der HPG sollen nicht elf, sondern 118 Beamte getötet und 152 weitere Beamte verletzt worden sein.
Die HPG berichtet, dass es sich um eine „Fedai-Aktion“, also um einen Selbstmordanschlag handelte. Der Anschlag wurde vom kurdischen Extremisten Firat Pirsus verübt. Pirsus habe sich in die „Reihe der Märtyrer gesellt“ und habe eine „besonders große Performance an den Tag gelegt“, so die HPG.
Die türkische Stadt Cizre befindet sich direkt am Euphrat und an der türkisch-syrischen Grenze. Die Entfernung von Cizre in das von der YPG kontrollierte Gebiet in Syrien beträgt etwa 500 Meter.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde der Flughafen von Diyarbakir mit Raketenwerfern beschossen. Es soll Tote und Verletzte geben, berichtet die Zeitung Aksam. Bisher hat sich noch keine Gruppe zu dem Angriff bekannt.
Die islamistische Söldner-Truppe Dschaisch al Fatah haben am Freitag und Samstag schwere Verluste entlang der Khan Touman-Ramousseh-Straße erlitten, berichtet das militärische Analyseportal South Front. Die Straße gilt als wichtigste Versorgungslinie für die Söldner in Aleppo. Die syrische Spezialtruppe „Tiger Forces“ hatte die Feuerkontrolle über die Straße erlangt, nachdem sie wenige Tage zuvor Tal Umm Qara von den Islamisten erobert hatte. Die Befreiung von Tal Umm Qara führte dazu, dass die Söldner in Süd-Aleppo nun eingeschlossen sind. Die Söldner hatten mehrere Angriffe gestartet, um sich zu befreien. Doch die Versuche sollen vergeblich gewesen sein. Bei jedem Vorstoß erlitten die islamistischen Söldner große Verluste.
Währenddessen haben sich US-Außenminister John Kerry und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow am Freitag bei einem Treffen in Genf ausdrücklich für die territoriale Einheit Syriens ausgesprochen. „Wir unterstützen die Einheit Syriens. Wir unterstützen keine unabhängige kurdische Initiative“, zitiert das US-Außenministerium Kerry. Die Aussagen Kerrys kamen kurz nachdem die syrische Stadt Daraya von der syrischen Armee befreit wurde. Die USA, die bisher eine Aufteilung Syriens unterstützt hatten, nähern sich damit dem Kurs von Damaskus und Moskau. Das Bekenntnis von Kerry für die territoriale Einheit Syriens ist nicht nur ein Rückschlag für die Kurden, sondern auch für die islamistischen Söldner, die in bestimmten Teilen Syriens einen islamistischen Gottesstaat gründen und die Scharia einführen wollten.