Finanzen

Überhöhte Gebühren: Sammelklage gegen Mastercard

Lesezeit: 1 min
10.09.2016 01:06
In Großbritannien wurde eine Sammelklage gegen die Kreditkartenfirma Mastercard eingereicht. Die Anwälte wollen jene überhöhten Gebühren zurückerstattet sehen, die Mastercard laut EU über Jahre kassiert hat.
Überhöhte Gebühren: Sammelklage gegen Mastercard

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Im Namen von 46 Millionen Verbrauchern verklagt die britische Anwaltskanzlei Quinn Emanuel das Kreditkartenunternehmen Mastercard wegen mutmaßlich überhöhter Gebühren und verlangt eine Entschädigung von insgesamt 14 Millionen Pfund (16,5 Millionen Euro).

Mastercard habe von 1992 bis 2007 Kartengebühren von Händlern verlangt, die diese letztlich auf ihre Kunden abgewälzt hätten, heißt es in der am Donnerstag eingereichten Sammelklage. Diese Gebühren seien überhöht gewesen - Verbraucher hätten daher letztlich zu viel für Produkte bezahlt. Mastercard wies die Vorwürfe zurück. Der Chef des US-Unternehmens in Großbritannien und Irland, Mark Barnett, sagte dem Sender BBC, Mastercard werde sich verteidigen: „Wir denken nicht, dass Verbraucher Nachteile erlitten haben.“ Im Gegenteil erleichterten Kreditkarten ihr Leben ungemein.

Die Kosten für die gesamte Handelskette seien bei elektronischer Zahlung weitaus geringer als bei Bargeldzahlung. Die Anwälte argumentieren, Mastercard habe die Gebühren auf Geheiß der EU-Kommission ab 2008 senken müssen. Sie seien also davor zu hoch gewesen. Die EU-Kommission untersucht derzeit die Gebühren von Mastercard.

Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hatte vergangenen Sommer den Verdacht geäußert, „dass Mastercard die Kosten für Kartenzahlungen künstlich in die Höhe treibt, was Verbrauchern und Händlern in der EU schaden würde“. Bei Käufen mit Geldkarten in Geschäften oder im Internet fallen sogenannte Interbankenentgelte an. Die Bank des Händlers muss die Interbankenentgelte an die Bank des Karteninhabers zahlen. Ihrerseits stellt die Bank die Entgelte wiederum den Händlern in Rechnung. Die Entgelte sind in verschiedenen Staaten verschieden hoch. Mastercard steht bei der Kommission im Verdacht, die Nutzung von niedrigeren Gebühren im Ausland zu verhindern.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
24.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Chef sieht Zinssenkungspfad unklar und plädiert für digitalen Euro
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
24.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...