Politik

Großmächte treiben in Syrien auf einen globalen Krieg zu

Lesezeit: 2 min
01.10.2016 03:04
Die Schlacht um Aleppo kann sich zu einem direkten Krieg zwischen den USA und Russland auswachsen. Die Lage ist brandgefährlich.
Großmächte treiben in Syrien auf einen globalen Krieg zu

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Syrien  
Russland  
USA  

+++ WERBUNG +++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die internationalen und islamistischen Söldner bereiten nach Angaben der syrischen Armeeführung eine Gegenoffensive gegen die syrische Armee in Aleppo vor. Wie al-Masdar News meldet, sollen sich tausende Söldner im Süden und Westen der Stadt formieren, um die syrische Armee aus der Stadt zu vertreiben.

Vor einer Woche hatten die Söldner von einem irrtümlichen Angriff der westlichen Allianz auf die russische Armee.

Am Freitag lieferten sich die Armee und die Söldner erbitterte Kämpfe im Stadtzentrum und im Norden von Aleppo. Es ist unklar, wer sich bei den Kämpfen durchgesetzt hat.

Die Entwicklung ist brandgefährlich: Denn die US-Regierung droht nun offen mit Luftschlägen gegen die syrische Armee, wie Reuters in seinem englischsprachigen Dienst meldet. Bedenken gäbe es, weil Teile der US-Regierung fürchten, dass bei solchen Angriffen auch russische Soldaten getötet werden könnten. Ein Sprecher des Pentagon sagte in Washington, Russland müsse sich darauf einstellen, dass mehrere russische Maschinen abgeschossen werden und russische Soldaten in Leichentüchern nach Haus gebracht werden.

In der US-Regierung wachsen die Spannungen über die Strategie: Präsident Barack Obama will einen offene militärische Auseinandersetzung mit Russland vermeiden. Bisher konnte sich Obama in dieser Frage auf seinen Außenminister John Kerry verlassen. Doch Kerry sagte in einem Gespräch am Rande der UN-Vollversammlung, dessen Tonband der New York Times zugespielt wurde, dass die er und einige andere Mitglieder der Regierung vor Monaten für einen direkten Militäreinsatz in Syrien gewesen seien, jedoch von der Mehrheit des Obama-Teams überstimmt worden seien. Allerdings bezieht Kerry laut dem Tonband immer noch die Position, dass ein militärisches Eingreifen der USA zu einer Eskalation führen würde, weil dann die anderen involvierten Mächte wie Russland und der Iran ebenfalls aufrüsten würden.

Die Iswestija berichtet, dass Russland weitere Kampfflieger auf die Luftwaffenbasis Hmeymim entsenden will.

Die USA hatten am Donnerstag angedeutet, dass sie der Türkei und Saudi-Arabien gestatten könnten, die Söldner mit Luftabwehr-Raketen auszustatten, um syrische und russische Flugzeuge abzuschießen. Die Operation sollte von der CIA organisiert werden.

Aus Europa kommt Unterstützung für eine härtere Gangart gegen die Russen von den Grünen: "Ich denke, dass man nicht nur abwarten darf, wenn man eine Verhandlungslösung sucht", sagte die Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Europäischen Parlament, Rebecca Harms, laut Reuters Es müsse eine entschlossene Antwort auf den Angriff auf einen UN-Hilfskonvoi und das Vorgehen in Aleppo geben. "Gerade aus Deutschland sollte ein Signal an die russische Seite kommen, dass Verhandlungen unbedingt gewollt werden, dafür aber nicht alles hingenommen wird." Harms schlägt vor, die Gaspipeline Nord Stream II sofort auf Eis zu legen. Auch der Grünen-Außenpolitiker Omid Nouripour fordert "gemeinsame Druckmittel" der Europäer, will aber nicht von Sanktionen reden. Wie Harms plädiert er aber für den Verzicht auf die Pipeline Nord Stream II, mit der mehr russisches Gas durch die Ostsee nach Deutschland geliefert werden soll.

Ein US-Regierungssprecher hatte vor wenigen Tagen neue Wirtschaftssanktionen gegen Russland angedeutet.

Ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums sagte der TASS, dass die Russen keine zeitliche Begrenzung ihres nun ein Jahr dauernden Einsatzes vorgesehen hätten. Er sagte, dass es immerhin gelungen sei zu verhindern, dass Damaskus von islamistischen Söldnern eingenommen wird.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...