Gemischtes

Grüne wollen rasches Verbot von Benzin- und Diesel-Autos

Lesezeit: 1 min
14.11.2016 01:11
Die Grünen wollen Verbrennungsmotoren rasch verbieten. Die Auto-Industrie ist nicht erfreut.
Grüne wollen rasches Verbot von Benzin- und Diesel-Autos

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Die Grünen ziehen mit Forderungen nach dem Aus für Autos mit Benzin- und Dieselmotoren ab 2030 und nach einer Vermögenssteuer für Superreiche in den Bundestagswahlkampf 2017. Der Parteitag in Münster ließ am Wochenende aber offen, ab wann ein Steuerzahler als superreich gelten soll. Kohlekraftwerke sollen bereits 2025 endgültig vom Netz gehen. Die CDU schloss eine Koalition mit den Grünen um den Preis einer Vermögenssteuer aus. Gastredner und Daimler-Chef Dieter Zetsche wies den Produktionsstopp für Verbrennungsmotoren ab 2030 zurück.

Im Bereich der Verkehrspolitik wollen die Grünen die Neuzulassung von Kfz mit Benzin- und Dieselmotoren ab 2030 verbieten. "Deutschland muss Vorreiter beim Klimaschutz sein", forderte die Parteivorsitzende Peter. Zetsche lehnte das Aus für Verbrennungsmotoren in 14 Jahren ab: "Dass wir von der Politik Richtung brauchen und klare Vorgaben in der schrittweisen Reduzierung von CO2, das ist die politische Aufgabe, aber nicht Technologien vorzuschreiben." Der Parteitag verschärfte einen Antrag des Bundesvorstandes zum Ausstieg aus der Kohle-Energie, in dem als Enddatum das Jahr 2035 vorgesehen war. Dies soll nun bereits 2025 geschehen.

Nach über sechsstündiger Debatte beschlossen die rund 800 Delegierten die Vermögenssteuer, mit der sie die soziale Spaltung der Gesellschaft bremsen wollen. Auf Fabrik-Besitzer soll bei ihrer Ausgestaltung Rücksicht genommen werden. Offen blieb, wer als "superreich" gilt und damit unter die Steuer fallen soll. Der Ex-Fraktionsvorsitzende Jürgen Trittin taxierte die potenziellen Einnahmen aus einer Vermögenssteuer auf sechs bis zehn Milliarden Euro.

Bei dem besonders umstrittenen Thema setzte sich der Vorschlag der Bundestagsfraktionsvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter durch, der auch von der Parteivorsitzenden Simone Peter unterstützt wurde. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte dagegen vor der Vermögenssteuer gewarnt und sie als unvertretbaren Nachteil für die mittelständische Wirtschaft bezeichnet.

Die Grünen wollen auch das Ehegatten-Splitting abschaffen. Allerdings soll der Wegfall der steuerlichen Privilegierung nur bei neu geschlossenen Ehen greifen. Zur Förderung von einkommensschwachen Familien und Alleinerziehenden ist ein Kindergeldbonus geplant. Für alle Kinder soll eine Grundsicherung eingeführt werden. Angaben über den Umfang der Leistungen beschloss der Parteitag nicht. Zur Erbschaftssteuer kündigen die Grünen ein "neues Konzept" an, falls die derzeitige, umstrittene Fassung vom Bundesverfassungsgericht einkassiert werden sollte.


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...