Finanzen

Ungarn wirft Soros-Organisationen aus dem Land

Lesezeit: 1 min
12.01.2017 01:51
Ungarn will die Organisationen von George Soros verbieten, weil sie der politischen Agitation dienten. Doch die Soros-Stiftungen wollen sich diesen Plänen widersetzen.
Ungarn wirft Soros-Organisationen aus dem Land

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ungarn wird alle Organisationen des Landes verweisen, welche von George Soros finanziert werden, berichtet Bloomberg. Ungarn werde „alle verfügbaren Mittel“ anwenden, um von Soros finanzierte Nichtregierungsorganisationen aus dem Land „zu fegen“. Diese würden „den globalen Kapitalisten dienen und die politische Korrektheit über nationale Regierungen stellen“, sagte Szilard Nemeth, Vizepräsident der regierenden Fidesz Partei.

Doch die Soros Open Society Foundation will sich dem Rauswurf widersetzen, wie ein Christopher Stone von der Foundation Bloomberg sagte. Die Organisation werde sich in Ungarn weiter für ihre Werte engagieren und zu diesem Zweck mit lokalen Gruppen zusammenarbeiten.

Die Wahl Donald Trumps zum nächsten US-Präsidenten hat die Entscheidung der ungarischen Regierung offenbar erleichtert. „Ich fühle, dass es dazu jetzt eine Möglichkeit auf internationaler Ebene gibt“, wird Nemeth von der staatlichen Nachrichtenagentur MTI zitiert. Der Gesetzgeber werde mit den Beratungen für ein Gesetz beginnen, welche es den Behörden erlaube, die Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisationen zu befragen. Bereits im Jahr 2014 hatte die Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orban Ermittlungen gegen Organisationen eingeleitet, die von Norwegen finanziert wurden. Orban sagte damals, dass viele dieser Organisationen Tarneinrichtungen für „bezahlte politische Aktivisten“ seien.

Trump warf Soros während des Wahlkampfes vor, Teil einer „globalen Machtstruktur“ zu sein, welche für die wirtschaftlichen Entscheidungen verantwortlich sei, welche „unsere Arbeiterklasse ausgeraubt und unser Land um seine Reichtümer betrogen haben und dieses Geld in die Taschen einer Handvoll Konzerne und politischen Einrichtungen gegeben haben.“

Ende 2015 hatte Russland den Einfluss von Soros im Land rigoros beschnitten. Nach Untersuchungen der Staatsanwaltschaft stellen das Open Society Institute und die Open Society Institute Assistance Foundation Organisationen dar, die die nationale Sicherheit und die Verfassung Russlands bedrohen. Die Mitarbeit bei den Soros-Organisationen kann demnach mit Geldstrafen geahndet werden, im Wiederholungsfall droht sogar eine Haftstrafe.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...